Boccanera
Bodmer.
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Boccanera, Marino, ein Architekt aus Genua, der im 14. Jahrhundert lebte und
den Bau des grossen Hafens seiner Vaterstadt unternahm, das Arsenal der Galeeren
vollendete und mehrere Wasserleitungen ausführte.
Bocciardi, Cleniente, genannt Olementino, geb. zu Genua 1'620, gest. 1658, bildete
sich in Strozzfs Schule und später in Rom zu einem tüchtigen Künstler aus. Nach
seiner Rückkehr malte er in seiner Vaterstadt, sowie in Pisa und Umgegend viele
noch heute wegen ihrer schönen Anordnung und der Lebhaftigkeit des Colorits ge-
schätzte Bilder. Das Museo iiorentino enthält sein Porträt im Stich.
300110117, Franz VOn, war einer der ältesten Kupferstecher Deutschlands. Seine
Hauptt-hätigkeit fällt in die Jahre! 1458-80, und seine sehr seltenen Blätter sind
äusserst sorgfältig und originell in der Weise der EyclCschen Schule vollendet.
Bartsch, in seinem „Peintre graveur" zählt deren 38 auf, es gibt ihrer aber weit
mehr. Zu den vorzüglichsten gehören: das Urtheil Salomon"s; Christus und dieApostel,
13 Blätter; die Verkündigung; Johannes der Täufer; Maria mit dem Kinde, auf halbem
Mond stehend; Simson erwürgt den Löwen; zwei Bauern im Streit beim KegelspieLr- B
Es wird ihm nebiges Monogramm zugeschrieben. V
Bock, Hans, malte um die Mitte des 16. Jahrhunderts in Basel. Von ihm sind die
kolossalen Fresken in und an dem dortigen Rathhause, die, wenn auch etwas manierirt,
doch hin und wieder grosse Energie verrathen und sich durch landschaftliche Hinter-
gründe auszeichnen.
Bock, Hieronymus, Kupferstecher und Aetzer von Hirschberg in Schlesien, arbeitete
am Ende des löJahrhunderts. Von ihm kennt man : ein Bildniss des Kaisers Rudolph
(1598), ein seltenes aber mittelmässiges Blatt, und einen Christus am Kreuze, um-
geben von Maria, Magdalena und Johannes._ B0
Bocksent, Jan, geb. 1660 zu Gent, gest. 1727, Bildhauer und Laienbruder im
Recollectenkloster seiner Vaterstadt, zu dessen besten Arbeiten: das Grabmal des
Bischof Philipp Erard van der Noot in der St. Bavdskirche und die vier Evangelisten
in der St. Peterskirche zu Gent gezählt werden.
Bocksperger, Hans, Maler und Formschneider, geb. 1540 zu Salzburg, malte
Schlachten , Jagden , allegorische und historische Bilder, und schmückte, besonders in
den Städten München, Augsburg, Ingolstadt, Passau, Regensburg, Landshut und
Salzburg die Wände der Häuser an ihren Aussen- und Innenseiten, an Decken und
Gewölben mit Malereien. Er fertigte auch Holzzeiehnungen und Holzschnitte für
mehrere von Feyerabend zu Frankfurt herausgegebene illustrirte Werke. So sind
in einer 1665 daselbst erschienenen Bibel 122 Blätter von ihm, die zu seinen besten
Arbeiten gehören; ferner mehrere Blätter in einer deutschen Ausgabe des Livius, H;
vom Jahr 1573, auf denen man nebenstehendes Monogramm bemerkt; endlich die "a"
Zeichnungen zu einem 1592 zu Frankfurt herausgekommenen Thierbuche mit gereim- B):
ten Beschreibungen von G. Schaller.
Bodeman, Willem, Landschaftsmaler in Brüssel, geb. zu Amsterdam 1806, Schüler
von B. C. Koekkoek, reiste mit seinem Lehrer in Deutschland und Belgien, und
fertigte seit 1832 füridic Kunstausstellungen Landschaftsgemälde, welche vielen Bei-
fall fanden.
Bodenehr, Johann Georg, Kupferstecher und Arbeiter in Schwarzkunst, geb. in
Dresden 1691, gest. 1730 zu Augsburg, das einzige Mitglied einer Kupfer-Stecher-
familie , tleSSen Werke sich über die Mittelmässigkcit erheben. Seine besten Blätter
sind die Porträts des F. S. Stribel, Malers in Dresden, und des J. M. Dinglinger, nach
Manyoki.
Bodmer, Gßttlißb , Maler, Zeichner und Lithograph zu München , geb. 1304, gest-
1837, beschäftigte sich zuerst mit Porträtmalen unter der Leitung des Hofmaler
St-ieler, wandte sich aber später ganz der Lithographie zu. 1329 zeichnete 01'
die berühmte Madonna di S. Sisto nach dem Kllpferstichc von F. Müller auf Stein,
sodann Zwei Bilder nach H. Hess, die Christnacht und ein Altarbildchen, Welche
Arbeiten ihm allgemeinen Beifall erwarben. Nach einjährigem Aufenthalt zu Paris,
wohin er sich Zllr Vervollkommnung des technischen Theils seiner Kunst wandte, und