Volltext: A - E (Bd. 1)

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Blyhooft 
Boccaccino , Francesco. 
über Antiquitäten herausgab. Jenes führte den Titel: Von den fünif Sulen. Gründ- 
licher Bericht vnnd deren eigentliche contrefeyung nach symmetrischer vssteilung 
der Architektur. Durch den erfarnen vnd der fünff Sülen wolberichten H. Hans Blümen 
von Lor am Mayn ßeyssig uss den antiquiteten gezogen vnd trüwlich, als vor nie 
geschahen, in Truck abgefertiget. Getruckt zu Zurych bey ChristoiTel Froschouer. 
Im MDLXVII Jars und ist mit Holzschnitten ohne Zeichen versehen. Das zweite 
trägt die Aufschrift: Ein Kunstrych Buch von allerei antiquitäten, so zum Verstand 
der fünf Seulen der Architectur gehörend  Gedruckt zu Zürich in der Froschow bey 
Chrystoffel Froschower  und ist ebenfalls mit Holzschnitten versehen, von denen 
einige, die sehr gut ausgeführt sind und nebiges Monogramm, bald mit, bald ohne g 
Hammer enthalten, von Hans Blüm selbst geschnitten wurden.  
Blyhooft, I, niederländischer Maler im 17. Jahrhundert, hat sich durch Portraits  
im Geschmack von Netscher und Zeichnungen von Landschaften, Seehäfen u. s. f. 
einen Namen gemacht. 
Blyk, Frans Jacobus van den, Seemaler in Dortreeht, Schüler von J. C. Schotel, 
mit welchem er, um Studien zu machen, die Küsten von Holland, Flandern, Frankreich 
und Seeland bereiste , lieferte seit 1836 niederländische Seestücke auf die Ausstellun- 
gen, welche durch ihre Naturtreue und prachtvolle Effekte zu den besten Arbeiten 
in diesem Fache gehören.  
Blyth, 110118115, Kupferät-zel" in England, geb. um 1'750, gest. zu London 1783, 
fertigte hauptsächlich nach Zeichnungen von J. Mortimer geistvolle Blätter, von 
denen: 4 Blätter Leben und Tod des Soldaten; 2 Blätter Räuber; die Fischer, sämmt- 
lich nach dem genannten Meister, zu den besten gezählt werden. 
Boba, George, Maler und Kupferstecher, ein Schüler von Franz Floris, fertigte 
im Geschmack der Schule von Fontainebleau 6 Landschaften mit historischer Staffage, w 
nach Primaticcio. ' 
30003001110, 3000313010, aus Cremona, geb. 1466, gest. 1518, arbeitete in seiner 
Vaterstadt und begab sich später nach Rom, wo er in der Kapelle von Santa Maria 
Traspontina eine Krönung der Maria malte. Zu Cremona sieht man noch von ihm im 
Dom, an den Wänden des lllittelschilfs , Begebenheiten aus dem Leben der Maria und 
in der Tribune einen segnenden Christus auf dem Throne, von vier Heiligen umgeben, 
vom Jahre 1515. (In der von dem Grafen Bart. de Soresina Vidoni herausgegebenen 
„Pittura Cremonese" (Mailand 1824) ündet sich ein Stich nach einem jener Frescobilder, 
der Vermählung der Madonna, sowie nach dem Bilde der Tribune.) Boccaccinds 
Bilder verrathen eine dem Peru gino mehr oder minder verwandte Kunstweise und 
ersetzen, was ihm gegen jenen an Tretflichkeit der Anordnung, an Lieblichkeit der 
Gesichter und Behandlung des Helldunkels abgeht, durch Mannigfaltigkeit der Farben 
und Munterkeit in den Geberden , während er nicht minder harmonisch und reizend in 
Landschaft und Bauwerk ist. Garofalo ging zu Boccaccio in die Schule. 
30003001110, Camillo, der Sohn des Obigen, geb. 1511, gest. 1546, war ein Schüler 
seines Vaters, gelangte aber, obgleich er sehr jung starb, zu einer grösseren künst-  
lerischen Vollendllng- Seine Werke haben eine stylvolle, Anmuth und Kraft zu einem 
harmonischen Ganzen _vereinigende Behandlung. Die Zeichnung ist correkt, das 
Colorit weich und kräftig; die Behandlung äusserst zart und lieblich. In S. Sigis- 
mondo bei Cremona sieht man in der Kuppel, in der grossen Wandvertiefung und zu 
beiden Seiten des Hochaltars Malereien von ihm (ein Stich nach einem der Kuppel- 
bilder findet sich in der vom Grafen Bart. de Soresina Vidoni herausgegebenen „P1't- 
tura Cremonese" Mailand 1824), welche die Cremoner für die besten Bilder ihrer Stadt 
halten. Camillo malte ferner in Cremona: die Auferstehung des Lazarus, und Christus 
und die Ehebrecherin; die Facade eines Hauses auf der Piazza; alle Felder der 
Wölbung von S. Agatha; die Fagade von S. Antonio u. s. w. Das Museo fiorentino 
enthält sein Porträt im Stich. 
300034301110, Francesco, ein Nachkomme der Obigen, gest. in hohem Alter um 
1750, ein Schüler von C. Maratta, malte mythologische Gegenstände in O81 und 
Fresco, mit besonderer Hinneigung zur Manier des Albitni.
	        
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