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J ulius Franciscus van
Bloemen ,
Blond.
späteren Kunstausstellungen erschienen von ihm: ein Mädchen, an einem Sarkophag
betend; eine gen Himmel fahrende Mutter, mit einem Kind im Arm; David und
Nathan; Abraham und Isaak; die Dienstfertigkeit der Rebecca; Jesu Gespräch mit;
Maria Magdalena u. s.w.
Bloemen, Julius Franciscus van, treiflicher Landschaftsmaler in Oel und Fresco,
geb. zu Antwerpen 1656, gest. 1740 zu Rom, wo er nach den besten Meistern und
nach der Natur studirte, und wegen der reizend schönen Lüfte in seinen Gemälden
den Namen Orizonte erhielt. Er malte hauptsächlich Landschaften aus der Um-
gegend voni Tivoli, Berg- und Felsenparthien, Wasserfälle und dergl. , anfangs
in der Manier von van der Kabel, später von Poussin, bis er sich durch tieferes
Studium der Natur in einen ihm eigenthümlichen Styl hineinarbeitete. Seine Gemälde
sind gut gezeichnet und behandelt, und überraschen durch die treue Nachahmung
der Naturerscheinungen. Man findet sie in den meisten europäischen Kabinetten.
Bloemen, Norbert van, genannt Cephalus, jüngerer Bruder des vorigen, geb.
1672 zu Antwerpen, machte seine Studien gleichfalls in Rom. Er malte Gegenstände
des Privatlebens und Porträts, liess sich nach seiner Rückkehr aus Italien in Amster-
dam nieder und starb daselbst 1746.
Bloemen, Pieter van, Landschafts- und Genremaler, der älteste Bruder der Vori-
gen, geb. zu Antwerpen 1649, gest. daselbst 1719, bildete sich ebenfalls in Italien,
wo er den Namen Standaart erhielt. Er malte Lagerplätze, Schlachten, italienische
Kirchweihen, Märkte und römische Feste. Seine Bilder haben ein gefälliges Colorit
und schöne A1'chitektur im Hintergründe. Einzelne seiner Landschaften wurden von
ihm selbst geätzt.
Bloemers, Arnoldus, geb. zu Amsterdam 1792, gest. im Haag 1844, ausgezeich-
neter Blumen-, Früchte- und Thiermaler. Er genoss den Unterricht von Antonie
Piera und studirt-e besonders die Meisterwerke des van Hu ys um, denen er in seinenoß
Gemälden, Früchte und todtes YVild darstellend, sehr nahe kam.
BlOk, Koenraad, Medailleur, in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts, von
Einigen für einen Deutschen gehalten, lebte in den Niederlanden und stach Medaillen
und Porträts sehr geschickt und naturgetreu in Stahl. 1577 fertigte er das Bild-
niss Wilhelms von Oranien siebenmal mit geringen Abänderungen, 1602 das des
Prinzen Moritz; ferner Medaillen mit den Bildnissen Philipps II., des Herzog Alba
und seiner Gemahlin, der Infantin Isabella u. s. w.
Blond, auch Blon, Jacob Christoph le, Maler, Kupferstecher und Arbeiter in
Schwarzkunst, geb. zu Frankfurt 1670, gest. zu Paris 1741, war anfänglich ein
Schüler von C. Meyer in Zürich und A. B os s e in Paris, ging hierauf später nach Rom,
dann mit dem Maler Overbeck nach Amsterdam, wo er besonders Porträt in
Miniatur malte und im Jahr 1720 die ersten Versuche in dem von ihin erfundenen
Buntdruck mit mehreren Schwarzkunstplatten machte. Seine Absicht, der neuen
Erfindung in London und später in Paris Eingang zu verschaffen, hatte keinen glück-
lichen Erfolg und so starb er zu Paris im Hospital. Die besten seiner sehr seltenen
Kupferstiche sind: das Bildniss des P. P. Rubens, nach A. van Dyck; Bildniss von
Shakespeare, angeblich nach Tintoretto, wahrscheinlich aber 113-011 ZucChß-TO;
Bildniss des Anton van Dyck, nach demselben; die Kinder Karl's 1., nach van
Dyck's Bild im Palast Kensington zu London; die h. Catharina in einem Buche
lesend, nach Correggids Bild im Palast zu Windsor; die h. Agnes, nach Domini-
chinc's Bild im Palast Kensington; das Christuskind umarmt den kleinen Johannes,
nach van Dyck's Gemälde in der k, Sammlung zu London; die h. Magdalena mit
dem Todtenkopfe; die Grablegung Jesu, nach Tizian; Bildniss des Dauphin de
France, Sohn Ludwigs XV.; Brustbild des Andre Hercules Cardinal de Fleury.
Blond, auch Blon, Michael le, Goldschmied, Kupferstecher und schwedischer Ge-
sandter in England, geb. 1590 zu Frankfurt, gest. zu Amsterdam 1656. Man hat
verschiedene kleine, höchst zart vollendete Blätter von ihm, so: das Wappen Albrecht
DÜTETÄQ); 12 Blätter mit dem Leben Christi; 18 Blätter Goldschmiedverzierungen.
Literatur. De Lab ord e, Histoire de 1a gravure en maniere uoire Paris u. Leipzig 1839.