Bloemaart , Cornelis
Bloeme
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in seiner Zeichnung kommen viele Unrichtigkeiten vor, dagegen ist Sein Colorit kräf-
tig und Wahr und mit saftigem Pinsel vorgetragen. Die Vertheilung des Lichts und
die verständige Anwendung und Behandlung des Helldunkels bringen eine treifliche
Wirkung hervor und in den Nebendingen macht sich eine glückliche Nachahmung der
Natur geltend. Er malte zahlreiche mythologische, allegorische und biblische Bilder,
einzelne heilige Familien und Heilige, Genrestücke, Landschaften, Blumen und Thiere
und Alles mit derselben Meisterschaft, die um so höher anzuschlagen, als er fast
allein durch sich selbst dazu gelangte. Denn er genoss keinen weiteren Unterricht
als den in den Anfaugsgründen bei seinem Vater Cornelis Bloemaart, einem ge-
schickten Bildhauer, Architekten und Ingenieur, der ihn Zeichnungen von Franz
Floris copiren liess. Hierauf studirte er ein paar Jahre in Paris bei zwei mittel-
mässigen französischen Malern, zuerst bei Jean Bassot, dann bei Herry, und hielt
sich bei seiner Rückkehr nach Hause einige Zeit bei Hieronymus Frank in Heren-
tals auf. Mehrere der vortrefflichsten holländischen Maler: Jan und Andries Both,
Gerard und YVillem Honthorst, Jan Baptist Weenix, Knufter und Poelen-
burg wurden in Bloemaarts Schule gebildet. Unter seine besten Bilder zählt man:
eine Anbetung der Hirten mit der Jahrszahl 1604,. ein Bild von energischer Licht-
wirkung, und eine heilige Familie mit dem Engel, der Joseph im Traume erscheint,
im Museum zu Berlin; eine Göttermahlzeit und eine Preisvertheilung nach einem
Wettlauf, in der Gallerie im Haag; Apoll und Artemis tödten die Sühne und Töchter
der Niobe, in der k. Gallerie zu Kopenhagen; die Erweckung des Lazarus vom
Tode, und Diogenes, seinen Schülern einen gerupften Hahn zeigend (vom Jahre 1591),
in der Pinakothek zu Mün ch en; der englische Gruss, die Geburt Christi (mit der Jahrs-
zahl 1612) und das Porträt eines Mannes im Louvre zu Paris; Maria, das Kind
saugend, in der Gallerie zu Pommersfelden u.s.w.
Bloemaart zeichnete sich auch als Kupferätzer aus; er radirte mit leichter
Nadel verschiedene Blätter, von denen man namentlich: eine heil. Familie (1593),
St. Johannes mit dem Lamme, mehrere Landschaften u. s.w. rühmt; seine Blätter in
Helldunkel, wobei er die Umrisse in Kupfer radirte, die Schatten aber in eine oder
zwei Holztafeln schnitt, um dadurch den Anschein von Bisterzeichnungen zu ge-
winnen, worunter insbesondere sein Aaron, sein Moses, seine Magdalena, in einer
Felsengrotte sitzend, werden aber noch höher geschätzt. Das Museo fiorentino
bringt sein Porträt im Stich.
Bloemaart hatte vier Söhne. Der erste, Heinrich, war Porträtmaler, starb
aber jung; Friedrich, der zweite, geb. um 1600, radirte in Kupfer und schnitt in
Holz nach Zeichnungen seines Vaters. Adriaan, der jüngste Sohn, war ein guter
Historien- und Port-rätmaler, bildete sich in Italien und hielt sich längere Zeit in Salz-
burg auf, Woselbst er in Ieineln Duell sein Leben verlor. Nur sein dritter Sohn:
Bloemaart, Cornelis, geb. 1603, gest. zu Rom 1688, hat sich als Maler und
Kupferstecher einen Namen erworben. Er war ein Schiller seines Vaters und des
C. de Passe. Im Jahre 1630 begab er sich nach Paris, wo er grossen Beifall und
viele Nachahmer fand, und von da nach Rom, woselbst er sich niederliess und eine
Menge schöner Blätter, meistens nach italienischen Meistern, stach. Zu seinen vor-
züglichsten Kupferstichen zählt man: den heil. Petrus, die Tabita erweckend, nach
Guercino; die Belagerung und Einnahme der Stadt Pera, nach Cortona; den
heil. Ignatius vor dem Heilande, der sein Kreuz trägt und die vier Kirchenvater, nach
A. Bloemaart; die heil. Margarethß, die Sogenannte heilige Familie mit der Brille
und Christus am Kreuze, nach A. Caracci; die Auferstehung Christi, nach Paul
Veronese; die Geburt Christi, nach Schiavone; die Anbetung der Hirten, nach
Raphael; eine heil. Familie, nach Parmesano; den heil. Antonius von Padua,
knieend vor dem auf einer Wolke sitzenden Jesuskinde, nach C. Ferri, (1578)- E?
hat seine Blätter C. B., C. Bl., C. Bloem. sculp. bezeichnet.
31081118, Hermanns Antony de, Historien- und Porträtmaler, geb. 1802 zu
Gravenhage, Schüler von Pieneman in Amsterdam, erhielt 1823 die grosse silberne
Medaille für seinen "Marius auf den Trümmern von Karthago", in Lebensgrösse. Auf