Volltext: A - E (Bd. 1)

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Blieck 
Bloemaart , Abraham. 
bildete, ist des Letzteren Härte glücklich vermieden, die Luftperspektive besser beob- 
achtet und ein wohlthuender Gesammteindruck erstrebt; auch beeinträchtigt der 
starke Ton nur selten die Zartheit der Ausführung. Seine besten Bilder scheint er 
um 1510 gemalt zu haben. Er war auch in Italien und gerade die Gemälde von 
grösserem Umfang, z. B. die Landschaften zu Venedig und das neutestamentliche 
Kirchenbild zu Brescia dürften aus den späteren Lebensjahren des bei den Italienern 
beliebten Civetta stammen," 
Die meisten grösseren öifentlichen Gallerien und Privatsammlungen Europafs 
besitzen Bilder von Bles. Die vorzüglichsten in Deutschland sieht man: in der öffent- 
lichen Sammlung zu Basel, eine Ruhe auf der Flucht; im k. Museum zu Berlin: 
den h. Hubertus in Verehrung vor dem Hirsche; das Bildniss eines Mannes; Eva mit 
Adam unter dem Baume der Erkenntniss; in der Dresdner Gallerie: den durch die 
Affen beraubten Tabulettkrämer; in der Gallerie zu Grätz: einen Orpheus im Tar- 
tams; zu Cöln, im Besitz des Herrn Zimmermann: Pilatus, seine Hände waschend, 
und St. Petrus mit vier andern Aposteln; in der Pinakothek zu München: den eng- 
lischen Gruss , und die Anbetung der h. drei Könige; in der Moritzkapelle zu Nürn- 
berg: zwei Bilder, das Gefolge eines Königs darstellend, und eine Landschaft; in 
der Gallerie zu Pommersfelden: das Begräbniss und die Himmelfahrt der Maria; 
in der k. k. Gallerie zu "Wien: vier reiche Landschaften mit Staffagen aus der bib- 
lischenGeschichte.  Endlich trifft man in der Bildersammlung des Grafen Radnor 
in Longfordcastle: Maria mit dem Kinde auf dem Throne; im Hause des Herrn Beck- 
ford zu Bath: eine Landschaft mit der Predigt Johannis, eines der vollendetsten 
Werke des Meisters; den Besuch der Maria bei Elisabeth und die Flucht nach Aegyp- 
ten bei Herrn Adens in London; in der Liverpool-Institution: Maria mit dem Kinde; 
in der k. Gallerie zu Kopenhagen: zwei Landschaften; fünf historische Land-  
schaften im Saale der Zehn im Palaste des Dogen und einen Thurmbau zu Babel in der  
Akademie zu Venedig u. s. w. '31 
Literatur. Dr. Rathgcb er, Annalen der niederländischen Malerei u.s. w. 
Blieck, Daniel de, malte das Innere von Kirchen im späteren italienischem Style 
bei Tag- und Kerzenbeleuchtung. Im Berliner Museum sieht man ein derartiges Ge- 
mälde von ihm, bezeichnet d. d. Blieck 1553. 
Block, Benjamin, Porträtmaler und einer der ersten Arbeiter in Schwarzkunst, 
geb. zu Lübeck 1631, gest. zu Regensburg um 1690. Er bildete sich vorzugsweise 
in Italien, hat sich aber mehr durch seine Kupferstiche als durch seine Gemälde einen 
Namen gemacht. Zu seinen vorzüglichsten, sehr seltenen Blättern zählt man: die 
Bildnisse des Friedrich Wilhelm, Kurfürsten von Brandenburg (Hauptblatt des Meisters 
von ausserordentlicher Seltenheit); des Fürstbischofs Marquard Schenk v. Castell zu 
EiChSßä-dt; des Wilhelm Ludwig, Herzogs von Württemberg; des Kaisers Leopold. 
Block, Eugenius Frans de, Genremaler zu Antwerpen, geb. 1812 Zu Grammont 
in Ostllandern, ein Schüler von P. van Huffel und F. de Brackeleer, schildert in 
seinen Bildern, von denen er für das des "Wahrsagers" zum Mitglied der königl. Aka-  
demie in Genf: ernannt wurde, das Leben der fiamländischen Bauern in einer recht 
lebendigen, aber etwas derben Weise. 
Blocklandt, Anthonie, siehe Montfort. 
Bloemaart, Abraham, geb. 1567 zu Gorricum, gest. 1647 zu Utrecht, Historien- 
maler, Kupferätzer und Formschneider in Helldunkel, war ein vielseitiger genialer, 
dem Rubens an Fruchtbarkeit fast nahe kommender Künstler, dessen Kunstweise 
sich zwar durchaus in der Richtung des manierirten Styls der älteren holländischen 
Schule bewegt, aber dennoch eine gewisse Selbstständigkeit und Eigenthümlichkeit 
verräth, ein Streben nach derber, kräftiger Auffassung der Natur kund gibt. Seine 
Compositionen sind in seinen gelungeneren Werken, poetisch und mit genialer Wahl 
des Malerischen aus der Natur ersonnen, verständig angeordnet und oftmals klar und 
a-Ilmuthig gruppirt. Seine Gestalten sind nicht ohne eine gewisse Grazie , Seine 
Formen jedoch weder ideal, noch charakteristisch genug; seine Köpfe, insbesondere 
die weiblichen, sind gewöhnlich und haben selten viel Bedeutendes im Ausdruck. Auch
	        
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