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Blaeser
Blechen.
Gemahlin , der Madame Michielle de France (in der Kirche des h. Bavo zu Gent) für
die Summe von 285 Francs 10 Sous in Alabaster aus.
Blaeser, Gustav, Bildhauer, geb. zu Cöln, aber schon seit langer Zeit in Berlin
wohnhaft, bildete sich in Rauch's Schule zu einem ausgezeichneten Künstler in
seinem Fache aus. Aus seinem Atelier gingen hervor: Beethoven's Denkmal in
Bronce; das kolossale Standbild des Bürgermeister Pranke in Magdeburg und eine
der acht Marmorgruppen auf der Schlossbrücke zu Berlin, Pallas hilft dem Krieger
kämpfen, ein vorzügliches Kunstwerk; die vier Marmorhermen von Ariost, Tasso,
Dante und Petrarca für Sanssouci; das Modell eines grossartigen figurenreichen Brun-
nens flir Berlin; ferner mehrere Porträtstatuetten, z. B. die der Maler Lessing
und Schadow und seines Lehrers Rauch; Medaillons, z. B. die von Kiss, Schin-
kel, Wach u. und einige humoristische Figürchen: der Gratulant und die
Winzerin. Auch an der Ausführung des Denkmals Friedrich des Grossen, von Rauch,
nahm Bläser thätigen Antheil.
Blake, William, Zeichner, Maler und Kupferstecher, geb. zu London 1758, gest.
1828, war ein Schüler von Flaxmann und Füssli. Zu seinen besten Arbeiten zählt
man: die Radirungen zu den vier ersten Büchern von Youngs Nachtgedanken (1797
in Folio, sehr selten) und zu seinen Gesängen der Unschuld und Erfahrung; insbe-
'sondere aber seine Skizzen zum Buche Hiob , 21 radirte Blätter; Zephyr und Flora;
Calisto, nach St othard.
Blanc, Ludwig, von Berlin, bildete sich zu Düsseldorf unter Hühner zu einem
tüchtigen Genre- und Portratmaler aus. Seine anmuthigen Darstellungen aus dem
Mittelalter: die Kirchengängerin, des Goldschmieds Töchterlein , die beiden Jung-
frauen, nach Uhland, und Gretchen in der Messe haben ihm s. Z. grossen Ruf erwor-
ben. Seither sah man noch von ihm auf den Ausstellungen: {ischendc Mädchen;
Otto, den Schützen; die Verstossung der Hagar u. sav. An Blanc's Bildnissen lobt
man die romantische Aulfassung, die Naturwahrheit, die Klarheit des Colorits und
die ileissige Ausführung.
Blanchard, August Baptist Maria, Kupferstecher, geb. 1792 zu Paris, ein Schüler
seines Vaters, lieferte sehr gute Stiche, worunter man insbesondere zählt: das Bild-
niss des Malers Murillo, nach demselben; Jesus Christus, Brustbild nach D ela-
roche; Christus der Vergelter, nach Ary Scheffer.
Blanchard, Jacques, Historienmaler zu Paris, geb. 1600, gest. 1638, bildete sich
durch das Studium der Venetianer zu einem tüchtigen Coloristen aus, wesshalb er
auch den Namen des französischen Tizian erhielt. Seine Compositionen sind zwar
ziemlich styllos , doch nicht ohne Anmuth, seine Zeichnung ist korrekt und gefällig,
die Färbung von grosser Klarheit und Helle. Zu Turin malte er für den Herzog von
Savoyen in acht grossen Bildern die Liebe der Venus und des Adonis und in Paris,
wo er Vouet's Nebenbuhler wurde, eine Gallerie von 13 Oelgemälden mythologi-
schen Inllßltis- Zll Seinen besten Bildern gehören ferner: eine Ausgiessung des heil.
GeiSteS; ein h- Jßhannes auf Pathmos, sein Aufnahmestück unter die Mitglieder der
Akademie Zu P3155; ein h. Andreas. Im Louvre zu Paris befinden sich von ihm eine
Caritas und zwei heilige Familien. Er hat auch einige BlätteT Taidirt. Sein Sohn und
Schüler Gabriel, gest. 1704, ein beachtenswerther Historienmaler, von dem u. A.
ein Andreas für Notre-Da-me zu Paris bekannt ist, wurde 1663 Mitglied der Akademie,
und 1672 Professor.
Blankenbyl, Heinrich, aus Wesel, Meister bei dem Bau der S. Victorskirche zu
Xanten 1470-73.
Blankhof, Jan Teunisz, bekannt unter dem Namen Jan Maat, geb. zu Alkmar
1628, gest. 1670, war ein Schüler von Everdingen und reiste später nach Rom und
Candia, wo er sich dem Studium des Meeres widmete. Seine Gemälde sind geistreich
und voll Wahrheit, denn seine lebendige Phantasie kam ihm bei der Darstellung von
Seestürmen, in denen er kaum zu übertreifen ist, besonders gut zu statten.
Blechen, Karl, Professor an der Akademie in Berlin, geb. 1797, gest. 1840, ein
ausgezeichneter Landschaftsmaler, der sich vorzugsweise in Italien ausbildete und