Biltius
Bink.
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mediceischen Grabkapelle bestimmten Apostelsstatuetten (gegenwärtig im Gemmen-
kabinet der florentinischen Gallerie), von den beiden M occhi modellirt.
311131115, ein holländischer Maler, der um's Jahr 1651 lebte und todtes Wild und
andere Gegenstände, theils dem Stillleben, theils der Jagd angehörig, so natürlich
malte, dass man die Gegenstände selbst zu sehen glaubte.
Bimbi, 3314501011160, geb. zu Florenz 1648, gest. 1725, ein Schüler des Lorenzo
Lippi, malte in frühen Jahren kleinere historische Bilder, legte sich aber später auf
die Blumenmalerei, worin er in Toskana einen grossen Ruf erlangte.
Binder, Joseph, geb. 1805 zu Wien, Historienmaler, bildete sich zuerst in seiner
Vaterstadt, sodann 1827-34 in München, malte Anfangs gelungene Porträts, wandte
sich aber später vorzugsweise der Historienmalerei zu, in welcher er zu den tüchtig-
sten Künstlern Wiens gehört. Er wurde 1836 Lehrer am Städefschen Institut in
Frankfurt, ging aber 1847 wieder nach Wien, wo er 1848 Mitglied der Akademie
und 1851 Lehrer an derselben wurde. Von seinen durch anmuthiges Colorit und
Schönheitssinn sich auszeichnenden Bildern kennen wir: Kaiser Albrecht II. im
Kaisersaal zu Frankfurt; eine Madonna mit dem Kinde; die Bekehrung des Räuber
Julian durch den Apostel Johannes; die Himmelspförtnerin; den h. Florian; Max I.
auf der Martinswand; den Besuch der h. Katharina von Siena bei einer armen Fa-
milie; den heil. Eustachius auf der Jagd und Romulus und Remus (beide letztere
Bilder in der Gallerie des Belvedere zu Wien). In neuester Zeit war er mit den
Cartons zu den ihm übertragenen Gemälden in der Altlerchenberger-Kirche beschäftigt.
Bing, Valentin, geb. 1812 zu Amsterdam, ein geschätzter Genre- und Historien-
maler, bildete sich unter J. A. Krus emann in der Kunst aus und lieferte seit 1838
verschiedene mit Beifall aufgenommene Gemälde, unter denen besonders sein Evange-
list Marcus , Isaak und Rehecca, und der Evangelist Johannes mit Auszeichnung ge-
nannt werden.
Bink, Jakob, auch Binek geschrieben, Bildnissmaler, Kupferstecher und Form-
schneider, wurde nach Einigen um 1490, nach Andern um 1504 zu Cöln geboren
und starb zu Königsberg nach 1560. Er besuchte entweder Italien selbst, oder bil-
dete sich wenigstens nach guten italienischen Meistern; unverkennbar aber hat er
in seinen Kupferstichen die Behandlungsart der Dürefschen Schule in Nürnberg oder
der sogenannten kleinen Meister angenommen, wesshalb er auch diesen beigezählt
wird. Die zahlreichen Blätter, welche ihm zugeschrieben werden, sind theils mit
nebenstehenden Monog-rammen, theils mit J. B., theils mit dem ganzen Namen be-
zeichnet. Allem nach gab es aber auch einen andern Meister J B., von welchem
nichts Näheres bekannt ist und dessen Blätter nicht mit denen des Bink, die Bartsch
zuerst genau feststellte, verwechselt werden dürfen. Diese sind zwar ungleich und
gehören daher Wahrscheinlich verschiedenen Perioden seines Künstlerlebens an; in
den besten derselben erkennt man aber einen sehr geübten Zeichner, der mit sicherer
Hand im Stiche nach Schönheit der Formen strebte. In der Richtigkeit der Zeichnung
des Nackten zeichnen sie sich vor denen der meisten seiner deutschen Zeitgenossen aus.
Bink war schon vor 1546 Hofporträtmaler des Königs Christian 111. von Däne-
maTk 9 arbeitete aber zu gleicher Zeit für dessen Schwager , den Herzog Albert v0n_
Preussen, bereiste 1549 für den letzteren die Niederlande und trat 1551 ganz in
dessen Dienste.
Von seinen Kupferstichen gelten als die vorzilglichsten: Lucas Gassel (1529);
der h. Hieronymus; Jacob Bink; Christian II. von Dänemark; dessen Gemahlin Elisa-
beth; Mafia unter einem Thron; Christus und die Samariterin; die Bäuerin, welche
den als Satyr gekleideten Mann prügelt; eine Landschaft mit einer kleinen Brücke.
Die wichtigsten Bildnisse, welche er in Dänemark und in Königsberg malte,
sind: Christian III. und seine Gemahlin Dorothea (in der Kunstkammer zu Kopen- 1GB:
hagen); Herzog Albert von Preussen und seine erste Gemahlin 1551 (in Königs- 1'513;
berg); der Reichskanzler Friis 1549 (Wßfür Bink 25 Reichsthaler erhielt). Des
Künstlers eigenes Bild befindet sich in der Bildergallerie des Belvedere zu Wien. 1GB
Literatur. Merlo, Nachrichten von dem Leben und den Werken cölnischer Meister. Cöln 1850.