Volltext: A - E (Bd. 1)

Beyer, Jan de 
Bxßzuoli. 
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darin so rasche Fortschritte, dass er im Jahr 1775 mit einem von ihm selbst nach 
der Natur gezeichneten Blatte, einem Jagdhund, den von dem Londoner Kunstverein 
für den besten Holzschnitt ausgesetzten Preis gewann. Nachdem er sich hierauf in 
seiner Kunst immer mehr vervollkommnet hatte, gab er die Naturgeschichte der vier- 
fjSSig-en Thiere mit Holzschnitten, nach seinen eigenen Zeichnungen, heraus. Dieses 
Werk erschien 1'790 zu Newcastle zuerst, und dann 1811 zu London und erwarb ihm 
den Ruf des ausgezeichnctsten Holzschneiders und Thierzeichners, den er in der 1809 
zu London erschienenen: History of british birds wiederholt dokumentirte. Er 
wandte bei seinen Holzschnitten zuerst das seit der Zeit übliche, leichtere und schnel- 
lere Verfahren an, auf Hirnholz mit Instrumenten zu schneiden, welche mit denen 
der Grabstichel der Kupferstecher sehr viele Aehnlichkeit haben. Unter seine besten 
einzelnen Blätter gehören: sein Chillingham Bull (1789) und ein krankes Yferd, in 
einer Landschaft stehend, unter dem Titel Waiting for death, eine-Platte, die er 
unvollendet hinterliess und die erst 1832 erschien. Seine vorzüglichsten Schüler 
waren: Charlton, Nesbit, Clennel, Rob. Johnson und W. Harvey.  Sein  
Bruder und Gehiilfe John, geb. 1'760, gest. 1795, blieb weit hinter ihm zurück. 
Literatur. Jackson, A Treatise on Wood Engraving, historicnl und practical. London 1839. 
Beyer, Jan de, geb. 1705 zu Aarau, gest. nach 1768, ein Schüler von C. Pronk 
und J. M. Quinkhart, fertigte schöne colorirte Zeichnungen von niederländischen 
Städten, welche zum Theil von H. Spittmann, O. van Liender u. a. gestochen 
wurden, sowie grössere und kleinere Landschaften. ß 
Beyer, auch Bayer oder Peyer, Friedrich Wilhelm, Hofbildhauer, Kammer- 
architekt, Rath und Mitglied der k. k. Akademie in Wien, geb. zu Gotha 1729, gest. 
1796, bildete sich in Paris und Rom und fertigte eine Menge Bildhauerarbeiten im 
Geschmack seiner Zeit, von denen sich noch mehrere zu Stuttgart, Ludwigsburg, 
Ansbach , Pressburg, Petersburg und Wien finden.  Seine Gattin, Gabrielle, geb. 
Bertrand, war eine geschickte Pastellmalerin und Mitglied der k. k. Akademie 
zu Wien. 
Beyer, LGOpOld , ein zu Wien lebender Kupferstecher, der verschiedene treffliche 
Blätter, sowohl im figürlichen als landschaftlichen Fache, lieferte, von denen be- 
sonders: Joseph und Maria, in Bethlehem Herberge suchend, nach J. Führich, ge- 
rühmt wird. 
Beyne, russischer Architekt, der sich namentlich durch vortrelliiche Aquarelle Ruf 
erworben hat. 1852 sah man in Berlin von ihm eine Sammlung von Ansichten aus 
Spanien, Italien, Sicilien, Griechenland und Kleinasicn, die sehr gerühmt wurden. 
Beytler oder Beutler, Matthias, geb. um 1550 zu Augsburg und um 1582 zu 
Ansbach thätig, ein Kupferstecher, dessen Blätter sehr selten sind. Man kennt von 
ihm u_ A_; das Thiel-biighlein, gemacht in der fürstlichen Stadt Onnoltzbach durch 
Matthias Beytler, bei Steüan Hermann, Burger und Goldtschmidt (1582), 12 Blätter 
mit Abbildungen verschiedener Thiere; das Rosen-Büchlein u. s. w. Ansbach (1582), 
11 Blätter mit verschiedenen Figuren; Christus am Kreuz, an welchem die Zeichen ÄVB, 
der Evangelisten und die Passionsinstrument-e sind.  INB 
Bßzard, Louis, ein noch lebender Geschicht-smaler zu Parris, geb. zu Toulon 1800, 
Schüler von Guerin und Picot, erhielt 1829 den ersten grossen Preis der Malerei 
und führte seit 1836 mehrere grösscre Bilder für die Kirchen von Paris aus. In der 
Kirche der heili Elisabeth malte er die Werke der Barmherzigkeit, die heil. Genofeva 
und die Mutter Gottes mit dem Christusleichnam im Schoos, und im Jahre 1852 sah 
man von ihm auf der Ausstellung zu Paris die 7 Sakramente in einem Rahmen ver- 
einigt. Seine Gemälde sind von verschiedenem Kunstwerth, dochdobt man im All- 
gemeinen gute Anordnung, Geschmack in den Details und manche zart empfundene 
Motive. . 
Bezzuoli, Giuseppe, Professor an der Akademie zu Florenz, ein Historienmaler von 
vielem Verdienst im Technischen, namentlich im Colorit, aber ohne jene höhere Weihe 
der Kunst: den Adel der Schönheit in den Formen, wie in den Gemüthsbewegungen.  
Unter seine bekanntesten Bilder gehören: Karl des VIII. von Frankreich Einzug in
	        
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