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Bettini
Bewick.
wunderbare Speisung der Tausende in über lebensgrossen Figuren im Refectorium des
früheren Convento dei Beatini, ein Bild von vcrtreiflicher Anlage und Ausführung
aufgefunden. Der römische Maler Pio Anesi stellte das stark besclnnutzte und be-
schädigte Gemälde wiederher.
Bettini, Pietro, ein italienischer Maler und Kupferätzer, der zu Ende des 17. Jahr-
hunderts thätig war, von dem man aber nur zwei radirte Blätter: den Fischzug des
heil. Petrus, nach Dominicus Ciambelli (ein sehr Seltenes Blatt mit der Jahrszahl
1684) und die Marter des h. Sebastian, nach demselben, kennt.
Bettkober, C. F. H. S., geb. 1746, ein in seinem Fache, besonders in der Orna-
mentik, geschickter Bildhauer, verfertigte Grabmonumente, Porträtstatuen und Büsten,
statuarisches Bildwerk für Paläste und öffentliche Bauten und starb als Professor und
Mitglied der Berliner-Akademie.
Betto, Bernardino di, siehe Pinturicchio.
Beukelaar, auch Buecklaer, Joachim, geb. 1530 zu Antwerpen, gest. 1610, ein
Schüler von Peter Aertsens, malte in der Manier seines Lehrers Kirchweihscenen,
Märkte, Kirchen, Fische, Vögel auch biblische Ereignisse, die eine Verbindung
mit dem Genre gestatteten. Die Pinakothek zu München, die k. Gallerie zu Wien,
die Sammlung in der Moritz-Kapelle zu Nürnberg, die Gallerie des Museo Bourbonico 4B
zu Neapel u. s. W. besitzen derartige Bilder von ihm.
Beutler, Matthias, siehe Beytler.
Beveren, Charles van, ein ausgezeichneter Historiem, Genre- und Porträtmaler,
geb. zu Mecheln 1809, gest. 1850 zu Amsterdam, erlernte die Elemente seiner Kunst
zu Antwerpen, setzte seine Studien in Paris und Oberitalien fort und machte, nachdem
er sich bereits durch seine Kabinetsstücke und Porträts einen bedeutenden Ruf er-
werben, noch einmal eine Kunstreise nach Rom und nach den übrigen Hauptstädten
Italiens. Seine Genrebilder, unter denen wir nur an seine: nachdenkende Nonne,
an die Beichte eines kranken Mädchens (in der neuen Pinakothek zu München) er-
innern wollen, athmen gewöhnlich eine sanfte Melancholie, vereinigen aber damit
einen erhabenen Ernst, der ihnen das Gepräge von historischen Bildern verleiht. Sie
zeichnen sich durch die Tiefe und Innigkcit der Auifassung, durch die treilende
Charakteristik aus, und können in Beziehung auf Schönheit der Zeichnung, Zartheit,
Weichheit und Frische des Colorits und Vollendung der Ausführung den Werken
der ersten und besten Meister der alten niederländischen Schule an die Seite gestellt
werden. Seine Porträts (worunter besonders sein eigenes) verbinden eine grcssartige,
stylvolle Auffassung und Zeichnung mit glühendem, lebensvollem Colorit. Seine
Altarbilder, z. B. die Vision des heil. Ignatius und der Tod des heil. Antonius von
Padua sind nicht mit derselben grossen Vollendung behandelt, wie seine Kabinets-
Stücke, dafür aber in einem um so grösseren Styl gehalten und voll innigen Gefühls.
Zu Seinen letzten Werken gehören eine Judith und eine Hagar, beide Bilder im Besitz
eines Rotterdamer Kunstliebhabers.
Beveren, Mattheus van, geb. 1609 zu Antwerpen, ein Schüler von P. Ver-
brugghcn, Wal" ein Sehr geschickter Bildhauer. Die Kirchen zu Antwerpen, zu
Gent und Brüssel verwahren noch viele tüchtige Arbeiten in Marmor und Elfenbein
von seiner Hand.
BEWEI, Clemens, geb. 1320 Zu Aachen, bildete sich auf der Düsseldorfer Akademie
und später in Antwerpen und Paris zu einem geschickten Historienmaler aus, dessen
Bilder sich durch anmuthige Composition, ansprechenden AllSdruck, die feinen und
reinen Formen, besonders aber durch die Licht- und Farbeneüekte auszeichnen. Sein
Tasso, der am Hofe von Ferrara sein befreites Jerusalem verliest; sein Sängerkrieg
auf der Wartburg; Correggio und seine Familie u. s. W. haben 5_ Z, vielen Beifall
gefunden.
BGWiCk, Thomas, einer der allSgezeichnetsten englischen Formschneider, ja eigent-
lich der WViedererwecker und Verbesserer der Formschneidekunst in England, geb.
zu Cherryburn im Jahr 1753 und gest; zu Newcastle 1828, war ein Schüler des
Kupferstechers Beilby, erlernte aber das Formschneiden von sich selbst und machte