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Bertini
Bervic.
und Professor der Akademie, war ein Schüler von Bon Boulogne und Jouvenet
und zeichnete sich durch kleinere gut erfundene und hübsch colorirte historische
Bilder aus, die meistens die Schlösser Ludwig des XIV. zierten. Auch für die Chur-
fursten von Mainz und Bayern, welch letzterer ihn in seine Dienste nehmen wollte,
war er beschäftigt. Die Dresdner Gallerie besitzt von ihm ein Bild, der Mann mit
dem Kürbis, nach Lafontaine.
Bertini, Angelo, ein geschickter Kupferstecher, der zu Anfang dieses Jahrhunderts
in Rom thätig war und u. A. die Mutter Napoleons, sitzend im Kostüm einer Römerin;
Hektor stehend mit zurückgekehrtem Blick und Mars, die Venus umarmend, nach
Bildhauerarbeiten Canova's ausführte.
Bertoja, Jacopo, oder Bertogia, irrig Giacinto genannt, Maler aus Parma, und
Schüler des Parmigianino, der im letzten Viertel des 16. Jahrhunderts blühte und
viele kleine, seiner Zeit sehr gesuchte Kabinetsbilder in der lieblichen Manier seines
Lehrers malte,
Bertoldo, Bildhauer aus Florenz, ein Schüler von Donatello, arbeitete lange
Zeit in der Werkstätte seines Meisters und führte nach dessen 1466 erfolgten Tod
seine unvollendet hinterlassenen Werke, worunter z. B. die bronzenen Kanzelreliefs
aus dem Leben Christi in S. Lorenzo zu Florenz aus. Später wurde er Haupt und
Lehrer der Schule für Maler und namentlich für Bildhauer, die der prachtliebende
Lorenzo _von Medici in seinem Garten errichtet hatte, und in der sich nach den darin
aufgestellten Antiken, deren Aufseher Bertoldo zugleich war, die bedeutendsten Bild-
hauer ihrer Zeit, z. B. Michelangelo, Baccio da. Montelupo, Rustici,
San s o vino heranbildeten.
Bertram, siehe Boisseree.
Bertrand, Noel Francois , Professor der Kupferstecherkunst zu Paris, geb. 1784
zu Soisy-sous-Etoiles, ein Schüler von D avid und More au dem Jüngern, ist namentlich
bekannt durch die Herausgabe verschiedener gut gcstochener Studienköpfe nach
Raphael, Poussin, Rubens u. s. w., die zum Gebrauche in' Zeichnungsschulen
dienen.
Bertrand, Philippe, Bildhauer in Paris, ein Schüler von Louis Le Comte und
seit 1701 Professor der Akademie , geb. 1664, gest. 1724, fertigte verschiedene
öffentliche Werke für die__k. Schlösser, die von seinen Zeitgenossen geschätzt wurden.
Bertucci, Giov. Batista, genannt da. Faenza, der Neife und Schüler des Jaco-
pone, von dem u. A. ein Bild bei den Dominikanern in Faenza, die Geburt der Maria
mit der Jahrszahl 1532 als tizianisch in den Tinten und raphaelisch in der Com-
position gerühmt wurde.
Bertucci, Jacopo, wahrscheinlich eine und dieselbe Person mit Jacopone von
Faenza, der nach Vasari die Tribune von S. Vitale in Ravenna gemalt. Er soll
ein Gehülfe Raphaels und einer der ersten Lehrer des Ta-ddeo Zuccaro ge-
wesen sein. In der Kuppel der genannten Kirche sah man einige, in späterer Zeit
von anderer Hand allfgemalte, in Gemeinschaft mit Tonduzzi von ihm ausgeführte
Wandmalereien mit der Jahrszahl 1513. In Faenza sollen sich noch manche Bilder
V01! ihm vorfinden l so in dem Ginnasio communale der heil. Johannes, Welcher dem
Donator die gekrönte Maria zwischen den h. h. Benedikt und Cölestin zeigt, mit der
Jahrszahl 1565; in S. Giovann einige Bilder aus dem alten und neuen Testament u_ S_w_
Bertucci, Lodovico, ein Maler aus Modena, der um 1631-1650 blühte und sich
durch die Darstellung geistreich componirter, humoristischer und satyrischer Bam-
bocciaden auszeichnete.
Bertuccius, ein Goldschmied von Venedig, der um 1300 die Bronzethüren der St.
Marcuskirche seiner Vaterstadt goss.
Bertusio, Giov. Batista, gest. 1644, war ein Schüler von Calvart, bildete sich
aber später in der Schule der Caracci aus und suchte, wiewohl ohne grossen Er-
fßlg, dem Guido Reni nachzustrebcn. Er hinterliess in Bologna und der Umgegend
viele s. Z. geschätzte Bilder.
Bervic, Charles Clement, einer der vorzüglichsten neueren Kupferstecher, geb.