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Berkheyden, Job
Bernardi.
seine Trajanssäule im Louvre zu Paris, mehrere Prospekte in der Sammlung von H.
T. Hope in London, seine Ansicht des Rathhauses zu Amsterdam im Museum daselbst
und einige Bilder in der Dresdner Gallerie gelobt werden.
Berkheyden, Job, der Bruder des Vorigen, geb. 1637 zu Harlem, malte namentlich
landschaftliche Darstellungen mit vieler Naturwahrheit. Er lebte einige Zeit mit
seinem Bruder am Hofe des kunstliebenden Churfürsten von der Pfalz zu Heidelberg,
wo beide in Gemeinschaft für diesen Jagden, Hoffeste und dergl. ausführten. Reich-
lich beschenkt ins Vaterland zurückgekehrt, starb er 1693. Job malte auch ländliche
Feste in David Teniers Manier und Bildnisse. Im Berliner Museum sieht man von
ihm eine Winterlandschaft, im Städelschen Institut zu Frankfurt Ansichten einzelner
Gebäude von Amsterdam mit Umgebung. Das Museo üorentino enthält sein Por-
trät im Stich.
Berkmans, Hendrik, geb. 1629 zu Klundert bei Willemstad, gest. 1690, ein
Schüler von Wouverman, Bossaert und Jordaens, malte Historien, namentlich
aber trcifliche Porträts und sogenannte Schützengesellschaften , Bildnisse ganzer
Corporationen in malerischer Zusammenstellung.
Berlinghieri, Bonaventura, ein Maler aus Lucca, von dem sich ein höchst interes-
santes Gemälde auf Goldgrund, den h. Franciscus darstellend, mit der Namensunter-
schriftv und der Jahrszahl 1235 im Castello di Giuglia der llrlarchesi Monte Cuculi bei
Modena befindet.
Literatur. Ridolfi, Sopra i tre piu antichl dipintori Lucchesi. Lucca 1845.
Berlinghieri, Oamillo, Maler und Kupferätzer, geb. zu Ferrara 1596, gest. 1635,
war ein Schüler von Carlo Bononi. Es werden von ihm mehrere Bilder, die er in
seiner Vaterstadt und in Venedig, Woselbst er il Ferraresino hiess, lobend er-
wähnt. Man will von ihm mehrere Blätter geistreich radirter Landschaften besitzen,
di Bartsch in seinem "Peintre graveur" verzeichnet.
Äerna, siehe Barna.
Bernard van Brüssel, siehe Orley.
Bernard, 101131111, geb. 1784- zu NVien, Kupferstecher, lieferte treifliche Blätter
i_n Schwarzkunst, unter denen namentlich die Laut-enspielerin nach Caravaggio rüh-
mend genannt wird.
Bernard, Joseph, Maler und Kupferstecher in Schwarzkunstmanier, der um 1'700
in Frankreich lebte. Zu seinen .besten Blättern zählt man die Geburt des Heilandes,
nach Rembrandt.
Bernard, Salomcn, le petit, siehe Salomon.
Bernard, Samuel, Miniatur- und Gouachemaler, Kupferstecher und Aetzer, geb.
zu Paris 1615, gest. daselbst 1687, war ein Schüler von S. Vouet. Unter seine
{besten Blätter rechnet man: Petrus und Paulus erscheinen dem Attila, nach Ra-
phael; AStyanax wird von Ulysses entdeckt, nach Bourdon; das Bildniss des Louis
Guesnier.
Bernardi, JQGOPO, ein zu Verona geborener und Zll Venedig lebender Kupfer-
stecher, der sich in R. Morghen's Schule ausbildete. Gerühmt werden unter seinen
Blättern besonders Christus und die Jünger zu Emmaus, nach Appiani, und Maria,
mit dem Kinde, nach Leonardo da Vinci.
Bernardi, Giovanni, da Castel Bolognese, geb- 1495, gest. 1555 zu Faenza,
ein ausgezeichneter Krystalb, Edelstein- und Stempelßchneider, dessen XVerke sehr
hoch geschätzt Werden. Er schnitt verschiedene Medaillen in Stahl, u. A. das Bild-
niss des Herzogs Alfonso von Ferrara, mit der Gefangennehmung Christi auf der
Rückseite; das Porträt des Papstes Clemens VIL, auf dessen Kehrseite er Joseph,
wie er sich seinen Brüdern zu erkennen gibt, darstellte; das Porträt Kaiser Karl, V.
und das der Margaretha, von Oesterreich. Unter seinen vertieften Arbeiten in Krystall
wurden besonders gerühmt: die vier Evangelisten auf vier runden Krystallen (für
Papst Clemens VII. gearbeitet); die Frau des Darius vor Alexander; der Raub der
Sabinerinnen, ein Tityus und ein Phaöton, nach Zeichnungen Michelangelds (für
den Kardinal Hippolyt von Medici ausgeführt); ein Christus am Kreuz, und auf sechs