Berckmans
Berg, Mathias van den.
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Warme Färbung, Haltung und Harmonie des Lichts, des Schattens und der Farbe,
eine feine Luftperspektive und eine eben so zarte und leichte als ileissige Behand-
lung. Dagegen vermisst man in ihnen zum Oefteren die nothwendige Unbefangen-
heit und Naivität, und es tritt dafür zuweilen in seinen Landschaften ein Haschen
nach bestimmten Reizen, und in den novellenartigen Staffagen ein zu absichtliches
Streben, den prosaischen Verhältnissen des Lebens idyllische Zustände gegenüber
zu stellen, hervor. Namentlich in den Bildern aus der letzten Zeit seines Lebens
blickt das Manirirte und Einförmige in seinen Menschen und Thieren recht auffallend
heraus.
Gemälde von Berghem, die schon zu seinen Lebzeiten sehr theuer bezahlt Wurden
und nach Seinem Tod noch bedeutend im Preise stiegen, findet man in allen
Gallerieen. Das Museum zu Berlin enthält deren fünf, die Beispiele für seine
sämmtlichen Darstellungsweisen geben. Besonders gut ist dieser Meister auch in
der Gallerie zu Dresden vertreten. Andere treiiiiche Bilder von ihm sieht man,
ausser den verschiedenen Gallerieen seines Vaterlandes, welche viele seiner Haupt-
werke verwahren, sowie der grossen Anzahl derjenigen, welche sich in den Staats-
und Privatsammlungen Englands beünden, in der Pinakothek zu München, im
Louvre zu Paris, in der k. k. Gallerie zu Wien u. s. w.
Berghem hat auch sehr geistreich in Kupfer radirt. Seine Nadel bewegte sich
frei, leicht und sicher, und nur selten sieht man den Stichel oder die kalte Nadel an-
gewandt. Unter seine besten Blätter, deren man 56 zählt, und von denen einige
sehr selten sind, gehören: die saufende Kuh; die pissende Kuh; die drei ruhenden
Kühe; der Hirt, welcher mit seiner Frau spricht; ein Hirt, der auf der Flöte spielt; ß
der Dudelsackbläser (dieses Blatt ist wegen seiner grossen Schönheit unter dem
Namen des Diamanten bekannt), und der Mann auf dem Esel oder die Rückkehr m62
vomFelde. m
Literatur. Dr. Rathg eher, Annalen der niederländischen Malerei u. s. w. B arts chfLe peintre graveur.
Berckmans, Ferdinand, geb. 1803 zu Antwerpen, erhielt seinen ersten Unterricht
in der Baukunst von R0 elan d und B o urla, bildete sich auf Reisen in Preussen,
Bayern, Oesterreich, Italien, Frankreich und England, und wurde nach seiner Rück-
kehr Baumeister der Provinz Antwerpen und 1841 Professor an der königl. Akademie
seiner Vaterstadt. Unter seine gerühmtesten, in gothischem Styl ausgeführten Bauten
gehören: die Parochialki-rche von Borgerhout; das Rathhaus zu Duifel; die Kirche
von Brasschaet und die neue Kapelle du Sacre-Coeur in der Kathedrale zu Antwerpen.
Berendes, A., ein Bildhauer, von dem man 1852 auf der Berliner Kunstausstellung
das Gypsmoden eines Knaben mit Bogen und Köcher sah, das ein höchst glücklich
durchgeführtes Motiv, in Stellung und Ausdruck, eine ungemein jugendliche Anmuth
und eine merkwürdige Feinheit in der Behandlung und Zeichnung des nackten Kör-
pers zeigte.
Berends, Heinrich, Zimmermeister aus Hannover, leitete den Bau des im Jahr
1516 vollendeten, 445 Fuss hohen (im Jahr 1842 abgebrannten) Thurms der St. Petri-
kirche zu Hamburg mit seiner schlanken und zierlichen Backsteinpyramide.
Berg, Gysbertus Johannes van den, geb. zu Rotterdam 1769, gest. daselbst
1817, ein geschickter Zeichner und Miniaturporträtmaler. Sein Sohn
Berg, Jakobus Everardus Josephus van den, geb. zu Rotterdam 1802, bildete
sich unter seinem Vater, unter Herreyns in Antwerpen und später auf Reisen in
Italien und Frankreich zu einem tüchtigen Historienmaler, dessen Bilder sich durch
die dichteTiSChe Erfindung, die Kraft der Darstellung und das harmonische Colorit
auszeichnen. Seine bekanntesten Gemälde sind: das schöne Mädchen von Perth;
Jawbäa von Bayern; J an van Schaifelaar und Claudius Civilis.
Berg, Julius, ein der Gegenwart angehöriger schwedischer Landschaftsmaler, der
sich namßllfllöh durch Seine Mondscheinlandschaften, die an van der Neer erinnern
sollen, einen berühmten Namen gemßghß,
Berg, Mathias van den, geb. zu Ypern 1615, gest. 1647, ein Schüler von Rubens,