Volltext: A - E (Bd. 1)

Bemb o 
Bemmel, Georg Christoph Gottlieb. 
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Bembo oder Bembi, Bonifazio, auch Fazio Bembo oder Fazio da Valdarno 
genannt, Maler aus Cremona, gest. um 1500, von dem sich im Dom daselbst einige, 
in der letzten Hälfte des 15. Jahrhunderts gemalte Fresken: die Anbetung der Könige 
und Simeon im Tempel, und in S. Angele eine Madonna erhalten haben, an denen 
man das Verlassen der trockenen Weise der Alten und ein Hinstreben nach grösserer 
Naturwahrheit rühmt. Er soll auch mit Cristoforo Moretti um 1461 am mai- 
ländischen Hof gearbeitet haben. 
Bembo, Giov. Francesco, Bruder und Schüler des Vorigen, ein Maler, in dessen Bil- 
dern, wie man z. B. in seinem Gemälde der heil. Cosma und Damiano bei den Osservanti 
in Cremona (mit seinem Namen und der Jahrszahl 1524) sieht, der alte Styl gänzlich 
verlassen und die Bahn für eine freiere naturalistische Durchbildung gewonnen er- 
scheint. Sie erinnern namentlich im Colorit an die Werke des Fra Bartolommeo, 
zeigen aber in der Zeichnung und_Gewandung nicht den grossartigen Styl dieses 
Meisters. 
Bemme, Johannes, geb. zu Rotterdam 1775 , gest. 1840, ein Schüler von A. C. 
Hauck und Langendyck, Zeichner und Kupferstecher, zu dessen besten Blättern 
man das Porträt des Letzteren und einige Landschaften mit Soldatenzügen, nach 
dessen Zeichnungen auch ein Blatt: einen beim Lichte lesenden Gelehrten zählt. 
Bemmel, Willem van , geb. 1630 zu Utrecht , gest. 1708 , bildete sich unter 
H. Saftleven, namentlich aber auf Reisen in Italien, zu Venedig, Rom und be- 
sonders in den Gegenden von Tivoli, WO er viel nach der Natur zeichnete und malte, 
zu einem tüchtigen Landschaftsmaler aus. Im Jahr 1662 liess er sich in Nürnberg 
nieder und wurde hier der Stammvater einer zahlreichen Künstlerfamilie.  Seine in 
der Regel durch Roos und Andere stafiirten Landschaften , von denen die Gallerien 
zu Nürnberg, Augsburg, Würzburg, Dresden und Wien manche treifliche Exemplare 
enthalten, und in denen er vorzugsweise die Darstellung von Wasserfällen mit Ruinen 
liebt, zeichnen sich durch die glückliche Auffassung, die geschickte Vertheilung von 
Licht und Schatten, das warme, frische und klare Colorit, die naturwahre Behand- 
lung aller Theile und eine sehr üeissige Ausführung aus. Er radirte auch einige 
Landschaften in Kupfer, seine Blätter sind aber sehr selten.  Sein älterer Sohn 
Bemmel, Johann GGOTg, geb. 1669 zu Nürnberg, gest. 1723, ein Schüler seines 
Vaters und des Joachim San drart, malte Landschaften, Thiere, Schlachten u. s.w. 
mit grosser Naturtreue und Fertigkeit in einem sehr angenehmen Colorit. Auch er 
radirte einig-g geschätzte landschaftliche Blätter. 
Bemmel, Peter, derjüngere Bruder des Vorigen, geb. 1685 zu Nürnberg, gest. 1754 
zu Regensburg, ein Schüler seines Vaters, malte mit vieler Leichtigkeit und Weichheit 
Landschaften, auf denen er besonders gerne Birkenbäume anbrachte, und in denen 
ihm die Darstellung von Gewittern und winterlichen Scenen besonders gelang. Die 
Figuren auf denselben sind von seinem Bruder oder seinem Neifen Johann Noah 
gemalt. Er radirte auch 6 GebirgslandSChaftCn mit sicherer und leichter Hand. 
Bemmel, Joel Paul, älterer Sohn des Joh. G e org, geb. 1713 zu Nürnberg, legte sich, 
nachdem er bei Preissler und Martin Schuster seinen ersten Unterricht in der 
Kunst erhalten, auf die Landschafts- und Historienmalerei, nahm aber später Militär- 
dienste. von welcher Zeit an man nichts mehr von ihm hörte. 
Bemmel, Johann Noah, geh.1 716, gest.l758, derjüngere Sohn des Joh ann Ge org, 
und Schüler von Ku petzky, malte Bildnisse, Schlachten, Jagden, Thierstücke, hol- 
ländische Bauerngesellscliaften u.s.w. in der Manier seines Vaters. 
Bemmel, Christoph, der ältere Sohn Peter's, geb. 1707, bildete sich nach seinem 
Vater zu einem geschickten Landschaftsmaler aus und hielt sich meistens zu Mannheim 
und Strassburg auf. 
3611111181, 101131111 Christoph, Peter's zweiter Sohn, gest. 1778 zu Bamberg, studirte 
bei seinem Vater die Landschaftsmalerei, brachte es aber in derselben nicht so weit 
wie jener. 
Bemmel, Georg Christoph Gottlieb, der ältere Sohn des Johann Noah, geb. zu 
Nürnberg 1.738, gcst. 1794, malte mit grosser Fertigkeit Bauerngesellschaften, Kriegs-
	        
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