Volltext: A - E (Bd. 1)

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Beccaruzzi 
Becker, Chr. 
Beccaruzzi, Francesco, aus Conegliano, gest. 1550, war ein Schüler von Porde- 
none, bildete sich aber nach Tizian. Man sieht von ihm u. A. in der Akademie 
zu Venedig ein vortreflliches Bild: den heil. Franciscus, wie er die Wundenmale 
empfängt. 
Becerra, Gaspar, Bildhauer, Maler und Baumeister, geb. 1520 zu Baeza, gest. 1570 
zu Madrid, kam frühzeitig nach Italien und bildete sich dort nach den Werken Ra- 
phaels, unter Michelangelo und Vasari, dem er bei seinen Arbeiten in den Sälen 
der Cancellaria half, insbesondere aber nach Daniel da Volterra, dessen Darstel- 
lungsweise er sich vollkommen aneignete. Im Jahr 1556 kehrte er nach Spanien zurück, 
wurde hier von König Philipp II. im Alcazar und im Pardo vielfach verwendet, 1562 
zum Hofbildhauer und 1563 zum königl. Maler ernannt. Als Maler schmückte er 
den Audienzsaal des königl. Palastes zu Madrid und, unter Beihilfe des Bergamasco, 
auch das königl. Kabinet mit Fresken aus der Mythologie, führte für el Pardo eine 
Medusa, Andromeda und Perseus aus und malte für mehrere Kirchen zu Madrid, 
Valladolid u. s. w. Bilder aus der heiligen Geschichte. Als Bildhauer fertigte er 
namentlich eine Menge Altäre für verschiedene Kirchen zu Madrid, Huete, Valla- 
dolid, Astorga, Brihiseca u. sw., in denen er meistens alle drei Künste, die er ausübte, 
vereinigte. Die interessantesten Sculpturarbeiten von ihm sind: eine Auferstehung 
der Todten in der Kapelle des heil. Bernhard in der Kirche La Seu zu Saragossa; 
mehrere Kruzifixe in S. Geronimo zu Zamora, in der Kathedrale zu Granada und in 
der Collegiatkirche zu Medina del Campo, und sein gerühmtestes Werk: eine für 
die Königin Isabella in Holz geschnitzte Statue der Mutter Gottes.  Becerra ent- 
warf auch die anatomischen Zeichnungen für das 1554 von Dr. Valverda zu Rom 
herausgegebene Werk, das seit dieser Zeit in Spanien Malern, Bildhauern und 
Chirurgen zum Studium diente. Er componirtc mit Geschmack, zeichnete sehr korrekt 
und kann mit Berruguete unter die ersten spanischen Künstler gezählt werden, 
Welche die Richtung und den Styl der grossen Meister Raphael und Michel- 
angelo in jener neineren vollcren Entfaltung der Form nach Spanien verpilanzten. 
Literatur. B ermu d ez , Diccionario historico de los mas illustros professores de las bellas artes in Espaüa. 
Becerril, Pedro, ein spanischer Bildhauer, der von 1551-1554 an dem pracht- 
vollen, in Holz geschnitzten Altar der Kathedrale von Sevilla arbeitete. Unter den 
dortigen Statuen von seiner Hand wird besonders die des Königs David gerühmt. 
Becherer, Friedrich, geb. 1747 zu Spandau, gest. als Oberhofbaurat-h zu Berlin 
1823, ein geschickter Architekt und Schüler von Karl v. Gontard, ist der Erbauer 
mehrerer ansehnlichen öilentlichen und Privatgebäude zu Potsdam und Berlin. 
Beck, David, geb. 1621 zu Delft, gest. 1656 im Haag, ein wegen seiner Geschick- 
lichkeit und eminenten technischen Fertigkeit äusserst hoch geschätzter Porträt- 
malcr im St-yl des Van Dyck, dessen Schüler er war, malte fast alle fürstlichen, 
vornehmen und berühmten Personen Europas seiner Zeit, die ersteren beinahe sämmt- 
lich im Auftrag der Königin Christine von Schweden, die ihn zu ihrem Ilofmaler und 
Kammerherrn ernannt hatte.  
Beck, Heinrich, herzogl. Anhalt-Dessauischer Hofmaler, Mitglied der Akademie 
der Künste zu Berlin, geb. 1788 zu Dessau, hat sich durch mehrere trefiliche Ge- 
mälde, unter denen besonders; die Verkündigung; Odysseus am Meeresstrand; Mag- 
dalena und Christus: Christus zu Emmaus; ein Altarbild in der Nicolaikirche zu 
Zerbst u. s. W. gerühmt werden, einen geachteten Namen erworben. 
Beckenkamp, Caspar Benedict, geb. 1747 im Thal Ehrenbreitgtein bei Coblenz, 
gest. 1828 zu Köln, ein treiflicher Bildnissmaler, der sich aber besonders durch seine 
Nachbildungen altdeutscher Bilder, und unter diesen durch eine im Auftrag des 
Königs von Preussen ausgeführte Copie des berühmten Kölner Dombildes von Meister 
Stephan einen Namen gemacht. 
Literatur. J. J. Merlo, Kunst und Künstler in Köln. . 
Becker, Chr. , ein jetzt lebender geschickter Lithograph, bekannt durch mehrere 
tüchtige Lithographien, z. B. die Menschwerdung Christi, nach J. Führich; der 
verlorene Sohn und der heil. Georg, nach Steinlc.
	        
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