Volltext: A - E (Bd. 1)

Baumeister 
Bause. 
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Baumeister, Joh. willL, geb. 1804 zu Gmünd, gest. 1848 zu Stuttgart, bildete 
sich in München zum Maler aus, widmete sich aber, obgleich er schon 1825 einige 
vwerthvolle Gemälde geliefert, später dem Studium der Thierheilkunde in der königl. 
Thierarzneischule zu Stuttgart, war, nachdem er dieselbe verlassen, als praktischer 
Thierarzt thätig und kam 1831 als Lehrer der Viehzucht und Thierheilkunde an das 
landwirthschaftliche Institut zu Hohenheim, und 1839 in gleicher Eigenschaft als 
Professor an dieselbe Anstalt, wo er seine ersten thierärztlichen Studien gemacht. 
Hier widmete er sich nun neben seinem gewissenhaft verwalteten Amte mit gleicher 
Liebe einer erfolgreichen literarischen Thätigkeit in seinem Fache, und der Thier- 
insbesondere der Pferdemalerei, in welcher er höchst Verdienstliches leistete. Mit 
ebenso genauer Kenntniss der Thiere, als Geist und Geschmack in der Auffassung, 
"verband er in seinen Gemälden äusserste Naturwahrheit und lebendige Frische 
der Darstellung. Von Baumeister sind auch einige geistvoll radirte Blätter mit 
Thieren bekannt. Die von ihm herausgegebenen, mehrfach aufgelegten Schriften 
unter dem Gesammttitel: Handbuch der landwirthschaftlichen Thierkunde und Thier- 
zucht (Verlag von Ebner und Seubert in Stuttgart), enthalten höchst gediegene 
Holzschnitte und Abbildungen in Farbendruck nach Originalzeichnungen von ihm. 
Baumgärtner, JOh. Wo1fg., geb. 1712 zu Kufstein, gest. 1761, malte Anfangs 
Landschaften und Prospekte auf Glas, widmete sich aber später der Oel- und Freske- 
malerei. Er war einer der letzten, der die in der zweiten Hälfte des vorigen Jahr- 
hunderts in Verfall gerathene und erst in neuester Zeit wieder glänzend ins Leben 
gerufene Glasmalerei pßegte. 
Baumhuber, Sebald, Kirchner bei S. Sebald in Nürnberg vom Jahr 1510-1517, 
wird von Dürer als guter Maler gerühmt. In der nunmehr abgebrochenen Prediger- 
kirche daselbst sah man in der Sacristei eine Tafel, das Leiden Christi darstellend, 
mit der Jahrszahl 1513 von ihm. 
Baur oder Bauer, .101]. Wi1h., Maler und Kupferätzer, geb. 1600 oder 1610 zu 
Strassburg, gest. 1640 zu Wien, erhielt den ersten Unterricht in der Malerei durch 
P. Brcntel und vervollkommnete sich darin auf mehreren Reisen in Italien. Einen 
grösseren Ruf als mit seinen Gemälden hat er sich aber durch seine mit feiner und 
leichter Nadel geistreich radirten Blätter (über 500 an der Zahl) erworben, unter 
denen als die besten gelten: die Schlachten zu F. Stradais Geschichte des nieder- 
ländischen Befreiungskriegs in 20 Blättern, und 25 Blätter Schlachten mit dem Titel: 
Caprici di varie Batalie.  
Baur, Nicoles, geb. 1767 zu Harlingen, gcst. 1820, malte Landschaften, Städte- 
ansichten, besonders aber treffliche Seestücke und eiferte in seinen Bildern, von 
denen man hauptsächlich das Bombardement von Algier und seine Ansichten von 
Amsterdam und Rotterdam rühmt, mit Geschick und Fleiss den grossen niederlän- 
diSChen Meistern nach. 
Literatur. Immeugel, De Levens an Werken der Hollandscbe en Vlaurxfsche Kunstscliilders u. s. w. 
Bause, Joh. Friedn, geb. zu Halle 1733, gest. zu Weimar 1814, bildete sich 
durch Selbstunterricht nach berühmten Kupferstichen, namentlich nach Wille zu. 
einem der besten deutgghen Kupferstecher der letzten Hälfte des vorigen Jahr- 
hunderts aus. Seine Blätter zeichnen sich namentlich durch die Treue, mit der er 
in den Geist des Originals eindringt, durch die Gewandheit und Sicherheit des Stichs, 
die freie lTlälefiSßlle Behandlung, die WVeichheit und Zartheit in den Fleischparthien 
und die bestimmte Charakteristik der Stolfe aus. Daneben machte Bause auch meh- 
rere gelungene V ersuche in Aquatinta , in Schwarzkunst und in Radirungen mit der 
Nadel, die 61' mit dem Stiche! vollendete. Zu seinen besten Blättern, derßll Zahl 
200 übersteigt, gehören: La petite Rusee, nach Reynolds; Artemisia, nach Guido 
Rßlli; die iieissige Hausfrau, nach DOIIW; Rosette, nach Netscher; die heil. 
Magdalena nach Batoni; der Perser, nach Mieris; die 3 Apostel nach Cara- 
vaggio; Venus und Amor, nach Oignani; Christi Erklärung des fürnehmsten 
Gebots, nach Leon. da Vinci und viele Bildnisse deutscher Gelehrter, Dichter,
	        
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