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Battaglini
Baumbach.
Battaglini, Jean Baptiste Francais, geb. zu Nizza 1786, ein Schüler und Nach-
ahmer David's, wie man an seinen grossen historischen Bildern, z. B. seiner Baronin
von Charance, ihre Kinder segnend; Ludwig XVIÄ, sein Testament schreibend; Marie
Antoinette in der Conciergerie u. s.w. sieht.
Battaille, Jan, geb. 1808 zu Brüssel, ein Schüler von N. de Keyser, hat sich als
Historien- und Genremaler in seinem Vaterlande einen geachteten Namen gemacht.
i Battem oder Bathem, gest. 1690 zu Rotterdam, ein Schüler Rembrandts, malte
Landschaften, mit Reitergefechten, Räubern u. s. w. stailirt, in der Auffassungsweise
seines Lehrers. Er führte einen freien Pinsel und erreichte in der Färbung eine an-
mut-hige Gesammthaltung. Seine mit Deckfarben ausgeführten Bilder werden von
den Liebhabern sehr geschätzt.
Baudet, Etienne, geb. zu Blois 1643, gest. zu Paris 1716, bildete sich nach
Bloemaert und später nach Poilly zu einem seiner Zeit sehr geachteten Kupfer-
stecher, der mit Geschick und Nettigkeit den Grabstichel zu führen und die Nadel
damit zu verbinden wusste. Zu seinen geschätztesten Blättern zählt man: Adam
und Eva, nach Dominichino; Moses schlägt an den Felsen; den kleinen Moses, der
die Krone des Pharao verschmäht; die Verehrung des goldenen Kalbes; den Raub der
Sabinerinnen; die heil. Familie an der Mauer, die Steinigung des heil. Stephanus
und mehrere historische Landschaften, nach N. Poussin; die Samariterin; die vier
Elemente, und Venus und Adonis, nach Albani u.s.w.
Bauduins (auch Baudouin), Anthonie Franciscus, Maler und Kupferätzer, geb.
zu Dixmude (in Belgien) 1640, gest. zu Paris 1700, war ein Schüler von F. A. van
der Meulen, nach Welchem er mehrere Blätter, worunter namentlich eine Wald-
und Gebirgsgegend, und Ludwig XIV, von Damen seines Hofes begleitet, in einem
sechsspännigen Wagen im Gehölz von Vincennes, geistreich radirte. Seine Radirungen
bestehen meistens in Landschaften und Städteansichten.
Bauer, Professor an der k. Akademie zu YVien, ein treiflicher Bildhauer, der sich
als österreichischer Pensionär in Rom ausbildete. Unter seinen Werken rühmte man
besonders eine im Auftrag seiner Regierung für eine Kirche in Oesterreich bestimmte,
in Marmor ausgeführte Pieta; den aus 14 in Holz geschnitzten Figuren bestehenden
Bildersclnnuck des neuen Hauptaltars in der Kirche zu Maria Stiegen und die Statue
des heil. Ferdinand an der Faeade der (1845 vollendeten) Kirche des heil. Johannes
von Nepomuk in der Jägerzeil zu Wien.
Baugniet, Karel, ein tüchtiger Lithograph, geb. 1814 zu Brüssel, hat sich nament-
lich durch seine nach der Natur auf Stein gezeichneten äusserst schönen Porträts,
insbesondere durch sein Werk: „Les artistes contemporains", das die besten leben-
den Künstler Belgiens, Hollands und Frankreichs nebst Biographien enthält, die
Porträts Leopolds, Königs der Belgier und des Herzogs von Brabant einen geachteten
Namen erworben.
Baumann, Johann Friedrich, geb. zu Gera 1'784, gest. zu Dresden 1830 , war
ein seiner Zeit geachteter und viel beschäftigter Porträtmaler.
Baumann, Julius, Schüler des Prof. Kolbe zu Berlin, ein vißlSßitig gebildeter
und sehr fruchtbarer Maler, der in seinen Genrebildern, Landschaften, Seestiirmen
u. s.w. ein höchst beachtenswerthcs Talent an den Tag" legt-
Baumann-Jerichau", Elisabeth, eine der GegeHWaYt angehörige, in Warschau
geborene und in Düsseldorf gebildete, ausgezeichnete Malerin, die in ihren Bildern
mit Geist, Tiefe und lebensfrischer Poesie das Volksleben, namentlich das italienische,
erfasst, und mit männlich fester Pinselfiihrung und sicherer Meisterschaft darzu-
stellen weiss, Ausser mehreren Porträts und Charakterbildern haben in den jüngsten
Jahren ihre: Campagnuola mit ihrem Kinde; italienische Frauen am Brunnen; das
isländische Mädchen u. s. w. auf den Ausstellungen Aufsehen erregt.
Baumbach, Carl, geb. zu Ballenstedt 1'794, bildete sich unter Prof. Matthäi in
Dresden, Direktor Schadow zu Düsseldorf und später in Italien durch das Studium
der klassischen Meisterwerke zu einem sehr geschätzten Porträtmaler aus, der in
seinen Bildnissen schöne Auffassung mit grosser Naturwahrheit zu verbinden weiss.