Batoni
Battaglie.
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griechischen Kunst, Athleten, Bewaffnete, Jäger und'Opfernde bildete und von dem
im Tempel der Concordia zu Rom die Statuen eines Apollo und einer Hera standen.
Batoni (auch Battoni geschrieben), Pompeo Girolamo, geb. 1708 zu Lucca, gesh
1787 zu Rom , erlernte die Anfangsgründe der Kunst von Seb. Conca und Agost.
Masucci in Rom, bildete aber in der Folge seine glücklichen Anlagen nach den
Werken Raphaels und den Antiken mit beständiger Benützung des Vorbilds der
Natur zu gediegener Meisterschaft aus. Besonders gelang ihm die Darstellung des
Gefalligen und Anmuthigen, oft auf höchst poetische Weise, und immer zeigte er
sich bei allen, wenn auch noch so oft behandelten Gegenständen, bald durch die Idee,
bald durch Wahl und Anordnung neu. Seine meistens geistreichen, zuweilen sogar
sehr schönen Köpfe, sind wahr und ausdrucksvoll, seine Figuren haben Leben und
Bewegung, sein Colorit ist lebhaft und warm, bbgleich demselben bei aller ileissigen
und äusserst sorgfältigen, leichten und sicheren Ausführung der Einzelnheiten die
Harmonie und die angenehme WVirkung des Ganzen fehlt. TVenn er auch nicht den
durchgebildeten Geist seines Nebenbuhlers, des Eklektikers M engs, besass, so
schlug er doch durch sein, von bedeutendem natürlichem Talent unterstützten Streben
nach Naturwahrheit und Strenge des Styls, mit diesem, dem manieristischen Treiben
seiner Zeit, für dessen Vertret-er er anscheinend galt, entgegen, zuerst die neue
Richtung der Kunst ein, jene erste Restaurationsperiode der Malerei in der "letzten
Hälfte des vorigen Jahrhunderts. Trotz vielfachen Anfeindungen stieg sein Ruhm
rasch so hoch, dass er Während seines 4Ojährigen Wirkens für den ersten Maler
Roms galt, und beinahe alle fürstlichen Personen, die zu seiner Zeit die ewige Stadt
besuchten, von ihm gemalt sein wollten. Ausser einer fast unglaublichen Menge von
Porträts malte er indessen auch noch sehr viele kirchliche und historische Bilder für
Kirchen, Privaten und mehrere europäische Höfe, von denen er beständig Aufträge
erhielt. Unter seinen Bildnissen hebt man vorzugsweise hervor: die der Päpste
Benedikt XIV., "Clemens XIIL, Pius VL, der Kaiser Joseph II. und Leopold 11. (in
der Gallerie zu Wien), sowie der Kaiserin Maria Theresia, die ihn in den erblichen
Adelstand erhob. Für seine besten historischen Gemälde gelten: der Sturz des
Zauberers Simon in S. M. degli Angeli zu Rom, ein Bild von sehr gediegener Aus-
führung und grosser Kraft der Darstellung; das von den vier Welttheilen angebetete
Herz J esu, im Jahr 1780 für eine von der Königin von Portugal neu erbaute Kirche
ausgeführt und das bekannte reizende Bild der Magdalena in der Dresdner Gallerie.
Unter den vielen andern in Italien, Deutschland, England und in Russland zer-
streuten Bildern rühmt man von ihm: Gott Hymen vermählt Amor und Psyche im
Museum zu Berlin; Johannes, der Täufer, die Ankunft des in der Ferne sich zeigen-
den Heilandcs verkündigend, und die drei bildenden Künste, Baukunst, Bildnerei und
Malerei in der Gallerie zu Dresden; das Brustbild des Künstlers in der Pinakothek
zu München; Thetis übergibt ihren Sohn Achill dem Chiron, in der Academia delle
belle arti zu Parma; eine Verkündigung in S. Maria maggiore zu Rom; die Rügk-
kehr des verlorenen Sohns, in der Gallerie des Belvedere zu Wien u. S.W.
Literatur. Cav. 0. Boni, Elogio del Cav. Pompeo Battoxii. Roma. 1787.
Batrachos und Saures , Bildhauer und Baumeister aus Lakedämon, sollen unter
Kaiser Augustus die Tempel des Jupiters und der Juno auf ihre Kosten erbaut und
als ihnen ihr YVunsch: in einer Inschrift ihre Namen darauf setzen zu dürfen, ab-
geschlagen worden war, die dieselben bezeichneten Embleme, Frosch und Eidexe,
an den Windungen der Säulen angebracht haben. An den Convoluten eines äusserst
zierlich gearbeiteten jonischen Kapitals in der Basilika San Lorenzo fuori le mura
zu Rom fand Winkelmann diese beiden Thierchen wirklich abgebildet, und es dürfte
daher, da bekanntlich die Säulen der meisten altchristlichen Basilisken Roms von
antiken Gebäuden genommen Wurden, kaum zu bezweifeln sein, dass dasselbe aus
jenen Göttertempeln stammt, selbst wenn jene kleinen in Stein gehauenen Thierchen
erst- die Sage von obigen Künstlern und deren Namen hervorgerufen hätten.
Battaglie, Michel Angele delle, siehe Cerquozzi.
Battaglie, il Bresciano delle, siehe Monti.