Volltext: A - E (Bd. 1)

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Barth 
Bartolini. 
und Dürftigkeit zubrachte. Ausser den angeführten Malereien kennt man von ihm 
noch: eine Venus, dem Meer entstiegen; Jupiter und Juno auf dem Berge Ida; den 
Fall des bösen Engels; den verwundeten Philoktet; die Schlussscene aus König 
Lear; einen griechischen Philosophen, der seine Jünger zur Enthaltsamkeit und 
Mässigung ermahnt; ein Porträt des Dr. Johnson. Barry verfertigte auch mehrere 
Blätter in Tuschmanier  von denen: die Bekehrung des Palimon, ein Engel- 
sturz und der verwundete Philoktet als die besten genannt werden. 
Barth,iCarl, geb. 1787 zu Eisfeld, bildete sich in der Schule des berühmten 
Kupfcrstcchers J. G. v. Müller und später in München und Rom zu einem treif- 
lichen Zeichner und Kupferstecheraus. Als Zeichner von Korrektheit und Ge- 
schmack hat er über 400 nach dem Leben gemalte und gezeichnete Bildnisse ge- 
liefert, als Stecher sind von ihm 12 historische Blätter, 54 Porträtstiche und 11 freie 
Radirungen, die sich sämmtlich durch Zartheit, Weichheit und elegante Wirkung 
auszeichnen, bekannt. Unter seine vorzüglichsten Stiche gehören: das Titelblatt 
zu den Nibelungen, nach Cornelius (in Gemeinschaft mit Arnsler vollendet); der 
segnende Heiland und die betende Madonna, nach Holbein; die sieben magern Jahre, 
nach Overbeck; die Porträts des Malers Fohr und der Dichter: Fr. Schlegel, 
Adelbert von Chamisso, Fr. Rückert u. s.w. Auch eine schriftstellerische Arbeit ist 
von dem vielseitig gebildeten Künstler bekannt: die Kupferstecherei oder die Kunst 
in Kupfer zu stechen und zu ätzen, deren erster theoretischer Thcil eine Ueber- 
setzung aus dem Italienischen des J. Lon ghi ist, deren zweiter praktischer aber ihn 
zum Verfasser hat. 
Barth, V., königl. Württembergischer Oberbaurath, geb. 1'778, gest. 1848, ein 
Architekt von vielem Geschmack, dessen vornehmste Bauten das k. Haus- und Staats- 
archiv, das Museum für bildende Kunst zu Stuttgart und die neue akademische Aula 
in Tübingen sind.  
Bartholomew, V., ein der Gegenwart angehöriger ausgezeichneter englischer 
Blumenmaler, dessen Bilder an Schönheit der Anordnung, Pracht, Tiefe und Gluth 
der Farben dem Besten in dieser Art gleichzustellen sind. 
Bartoli, Pietro Santi, Maler und vorzüglicher Kupferstecher, geb. 1635 zu Peru- 
gia und desshalb Perugino genannt, gest.1700 zu Rom, hiess eigentlich Pietro 
Santes und war ein Schüler von Le Maire und N. Poussin. Seine Gemälde be- 
stehen grösstentheils aus Kopieen nach Poussin, ein um so grösseres Verdienst 
aber hat er sich durch die Herausgabe der bedeutendsten Denkmäler der alten Kunst, 
der schönsten antiken Baudenkmale, Skulpturwerke und Malereien in Rom, theils 
in einzelnen Blättern, theils in ganzen Folgen vereinigt, nach seinen Zeichnungen 
geistreich und geschmackvoll, wenn auch hin und wieder etwas manierirt, gestochen, 
erworben. Unter die bedeutendsten seiner Werke gehören: Admiranda romanorum 
antiquitatum ac veteris sculpturae vestigia, 81 Blätter; Columna Antoniana, 75 
Blätter; Le pitture antiche delle grotte (11 Rgma, e del sepulcro de" Nasoni, 74 Blät- 
ter; Le antiche lucerne sepolcrati, mit 116 Kupfern; Gli antichi sepolcri, ovvero 
mausolei ronlani ed etruschi trovati in Roma, 110 Blätter; Recueil de Peintureg 
antiques, mit 33 Kupfcrn; Mausoleum Odescalum, s. thesaurus antiq. gemmarlun in 
Mus. Odescalco, 102 Blätter; Colonna Trajana, mit 119 Kupfern; Antiquissimi Vir- 
giliani Codicis fragmenta et picturae ex Bihl. Vaticana, 55 Blätfer- Unter die besten 
seiner einzelnen Kupferstiche gehören: die Anbetung der Könige, nach Raphael; 
die Geburt der Maria, nach Albani; die Geburt Christi, nach A. Carracci; die 
Geschichte Constantins, nach Giulio Romano und der heil. Johannes in der VVügtg, 
nach F. Mola. 
Bartolini, Lorenzo, geb. 1773 zu Arezzo, geSt- 1350, einer der gepriesensten 
Bildhauer Italiens, der während eines langen und sehr thätigen Lebens eine Menge 
von Skulpturen: Monumente, Grabdenkmale, PorträfSfiatllen, Büsten und Kopieen 
ausführte, unter denen besonders seine Statue des lilachiavelli unter den Utiizien 
und seine Charitas im Pal. Pitti zu Florenz gerühmt werden. Trotz seinem ausge- 
sprochenen Talent und dem Streben, seinen Styl rein auf die Natur zu gründen, 
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