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Barbieri
Bardin.
Pal. Pitti zu Florenz; die Beschneidung Christ-i im Museum zu Lyon; die Schmerzens-
mutter und der reuige Petrus; die Sabinerinnen söhnen die Römer und ihre Landsleute
aus; Madonna in den Wolken von Heiligen verehrt, ein Hauptwerk des Meisters,
im Louvre zu Paris; Thomas, Christi Wundenmale berührend, in der Gallerie des
Vatikans zu Rom. Unter den zum Theil sehr bedeutenden Werken dieser Art sind
namentlich noch zu erwähnen: die Gemälde der Propheten und Sibyllen in der Kuppel
des Doms von Piacenza und die Aurora in einem kleinen Gartenhause der Villa Ludo-
visi zu Rom (gest. v. R. Morghen), welche durch die leuchtende Kraft der Farbe
fast die Wirkung von Oelgemälden erreichen. Aus der späteren Zeit stammen: die
Verstossung der Hagar in der Gallerie der Brera zu Mailand (gest. v. R. Strange),
eines der herrlichsten Bilder Guercinds und die Sibylle in der Tribune zu Florenz;
Loth, von seinen Töchtern berauscht; Circe als Zauberin; Salome mit dem Haupt des
Johannes und des Meisters Porträt, im Louvre zu Paris. Er malte auch meisterhafte
Landschaften, an denen man besonders die schöne, saftige Farbe rühmt.
Eine vollständige Aufzählung auch nur der bedeutenderen Bilder des beinahe
in keiner grösseren Gemäldesammlung fehlenden Meisters aus den verschiedenen
Perioden seiner Künstlerschaft in den europäischen öffentlichen und Privatgallerien,
würde bei der Menge von Gemälden, die Guercino ausgeführt- (Lanzi berichtet, man
zähle von ihm, ohne die unendlich vielen Bildnisse, Madonnen, halbe Figuren und
Landschaften, 106 Altarbildcr und 144 grosse Gemälde für Fürsten u. s. w. gemalt),
viele Seiten einnehmen und es dürfte daher genügen, im Vorstehenden wenigstens
die ausgezeichnetstcn genannt zu haben. Man kennt auch zwei ganz in der Manier
seiner Fcderzcichnungen in Kupfer geätzte Blätter von ihm: einen heil. Antonius von
Padua und einen heil. Johannes den Täufer.
Literatur. J. A. Galvi, Notizia della villa e delle opere di Giov. Franc. Barbieri, detto il Guercino da
Cento. Bologna, 4808. Lnnzi, Geschichte der Malerei in Italien.
Barbieri, Francesco, von seinem Geburtsorte il Legnago genannt, gcb.1623,
gest. 1698, ein Schüler Ricci's und theilweise Carpionfs, malte Figuren, Land-
schaften und perspektivische Ansichten mit vielem Geschick, war aber in der Zeich-
nung ziemlich schwach.
Barbieri, LOÖOViGO, ein italienischer Maler und Kupferstecher in der letzten Hälfte
des 17. Jahrhunderts, von dem ein trefflich gestochenes, aber sehr seltenes Blatt:
der heil. Pelegrinus Laziosus, Kranke heilend, bekannt ist.
Barbieri, P3010 Antonio, gest. 1649 , ein Bruder des Giov. Fr ancesco, war ein
ausgezeichneter Thier-, Blumen- und Früchtemaler.
Barbiers, Pieter, geb. 1717 zu Amsterdam, gest. 1780, besass ein vielseitiges
Talent für die Malerei, malte aber meistens Dekorationen oder theatralische Gegen-
stände. Seine Söhne Bartholomeus, geb. 1740 zu Amsterdam, gest. 1808, und
Pieter, geb.1748, und 1842 noch am Leben, bildeten sich unter seiner Leitung
zu geschickten Landschaftsmalern aus.
Barbiers , Pieter , der Sohn des Bartholomeus, geb- 1772 zu Anlstefdß-m,
gest. 1837, ein treiflicher Historien- und Landschaftsmaler, von dem namentlich die
Darstellungen des Oedipus und einer Vanitas, sein Bürgermeister von Harlem, sowie
mehrere seiner, durch Naturwahrheit und treue Charakteristik sich auszeichnenden
Landschaftsgemälde gerühmt werden. Er verfertigte auch einige Blätter in Aqua-
tintamanier. Seine Frau Maria Geertruida Snabille zeichnete Blumen- und
Früchte und sein Sohn Piete1', geb. 1798, bildete sich unter ihm zu einem beliebten
Blumen-, Früchten- und Landschaftsmaler aus.
Barca, Don Vicente Calderon de 1a, geb. 1762 zu Guadalaxara, gest, 1794, ein
Schüler des Don Franc. Goya, malte viele geistreiche Pßfträts im Geschmack
seines Lehrers.
Bardi, Donato di Niccolö di Betto, siehe Donatello.
Bßrdill, Jean, geb. 1732 zu Montpellier, gest. 1809, Historienmaler, Mitglied des
Instituts und seit 1788 Direktor der Kunstschule zu Orleans, war der Lehrer David's
und Regnaulds.