Volltext: Die textile Kunst für sich betrachtet und in Beziehung zur Baukunst ; mit 125 in den Text gedr. Holzschn. und 15 farb. Tondrucktaf (Bd. 1)

Textile 
Kunst. 
Die Decke. 
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nmöglichst vermeiden  ausgenommen wo es der nöthige Ausdruck 
„und die Deutlichkeit der Ornamente crheischt, dass eine derartige 
„Unterbrechung stattfinde. Naturgetreue Sujets sind' dem, dekora- 
„tiven Prinzipe entgegen, weil sie den Begriff des Flachen auf- 
„hebcn, weil sie zugleich in ihrer detaillirten und tausehenden 
"Darstellung das Auge zu sehr in Anspruch nehmen und wegen 
„ihres anspruchsvollen Hervortretens die Ruhe des Gesammtbildes 
„stören. 
„Einige der besten Proben solcher Wanddekorationen in Seide, 
„Sa1nmt, Papier und andern Stoifen sind monochrome Behand- 
„lungcn textiler Muster  .     Wobei das Ornament selbst- 
nverständlich flach sein muss und den allgemeinen Eindruck nicht 
"unterbricht. Bei geringster Aufmerksamkeit auf die Wahl der 
"Muster kann eine solche monoehrome Flächendekoration, wobei 
"die Technik gleichsam die Muster angibt, kaum ganz schlecht 
"ausfallen, während oft sehr grosse Eleganz und Schönheit aus 
ndiesem Prinzipe hervorging" u. s. w. u. s. w. 
Es wird sich Ü dem historisch-technischen Theile dieser Ab- 
handlung über textile Kunst in ihrer Beziehung zu der Baukunst 
die Gelegenheit bieten, über die Erweiterungen, deren dieses Prin- 
zip in seiner Anwendung fähig ist, über die Fälle, in welchen es 
nicht mehr gilt und über dessen modificirtes Auftreten je nach 
den Stoffen, die in Frage kommen und ihrer technischen Behand- 
lung das Bcmerkenswerthere zu geben." Hier ist nur noch in Be- 
zug auf dasselbe hervorzuheben, dass es gleichmässig für alle Falle 
passt, bei denen die textile Kunst irgend Anwendung findet, und 
daher ebensowohl für Kleider und Gewänder, wie für Wandtapeten, 
Vorhänge, Zeltdecken und Fussteppiche gültig ist, sowie es sich 
denn auch auf solche Werke der Kunst erstreckt, die in stilistischer 
Verwandsehaftlichkeit zu der genannten Technik stehen. 
Für Proportionalitat und Symmetrie hat man bei der 
Ornamentation der bekleidenden Flächen ausser dem allgemeinen 
oben berührten Prinzipc noch gewisse engere Stilvorschriften zu 
befolgen, die verschieden sind, je nachdem die Bekleidung als 
aufwärts gerichtete Wand oder als herabhangende Draperie ge- 
dacht wird. 
Bei Wandbekleidungen beiderlei Art muss das Muster sich in 
dem Sinne der Proportionalität entwickeln und gleichsam abrollen. 
Es würde zum Beispiel dem Gesetze der Preportienalität zmvider-
	        
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