Volltext: Die textile Kunst für sich betrachtet und in Beziehung zur Baukunst ; mit 125 in den Text gedr. Holzschn. und 15 farb. Tondrucktaf (Bd. 1)

assiücation 
der 
technischen 
Künste. 
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aus weicher Masse und ein Erhärten und Fixiren der gewonnenen 
Form stattfand, nur als in zweitem Grade verwandt zu den kera- 
mischen Künsten gerechnet werden, weil sie in formeller Be- 
ziehung einem anderen Gebiete angehören. Solcher Art sind die 
Ziegelsteine, die Dachziegel, die Terrakottcn und die glasirten 
Fliesen, die zu der Bekleidung der Wände und zu der Täfelung 
der Fussböden bestimmt sind. Dessgleichen die Würfel aus Glas 
und die buntfarbigen Thonstifte, die zu musivischen Werken be- 
nutzt werden, und andere Producte der Keramik. Sie sind mit 
grösserem Rechte theils der Stereotomie, theils der textilen Kunst 
in stilistischer Beziehung beizurechnen, da durch sie theils ein 
rnusivisches, der Steinkonstruction verwandtes Werk, theils eine 
Bekleidung der Wandilachen u. s. w. bewerkstelligt wird. 
So gehören auch der textilen Kunst nicht bloss die eigentlichen 
Gewebe an, wie sich diess aus dem Folgenden ergeben wird. 
Die Tektonik hat gleichfalls ein weit umfassendes Gebiet; 
ausser dem hölzernen Dachgerüste und den dasselbe stützenden 
Säulen ist diesem Gebiete ein grosser Theil des Hausrathes zu- 
zutheilen. Ihm fällt auch in gewisser Beziehung ein Theil des 
Steinbaues und ein bestimmtes System der Metallkonstructionen zu. 
Die Stereotomie umfasst nicht bloss die Kunst des Maurers 
und Erdarbeiters, auch der Mosaikarbeiter, der Holz-, Elfenbein, 
Metallschnitzer ist Stereotom. Sogar der Juwelier entnimmt einen 
Theil seiner Stilgesetze dieser Technik. 
Sehr bedeutsam ist das hieraus hervorgehende Ineinander- 
greifen, sind die Üebergänge zwischen den vier verschiedenen 
Geschlechtern des Kunstbetriebes; so verbindet sich die textile 
Kunst mit der keramischen in den schon angeführten Getäfeln 
der Wände und Fussböden, mit der tektonischen in der Brett- 
verkleidung. In stilistischer Beziehung noch wichtigere Verbin- 
dungen des Bekleidungsprinzipes mit der Tektonik werden sich 
in dem Folgenden herausstellen. (Tubular-Constructioncn, 
Gitterwerke, in jenen das textile Element stoffbietend, das 
tektonische formengebend, in diesen [den Gittern] das tektonische 
Element stoffbietend, das textile formengebend.) 
Gemischten Stiles sind auch die Werke des Goldschmiedes, 
sowie, ausser vielen anderen Fällen, welche in dem Folgenden 
besondere Erwägung finden werden, die Steinkonstructionen nach 
dem Prinzipe des Alterthums, bei denen die Stereotomie in
	        
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