assiücation
der
technischen
Künste.
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aus weicher Masse und ein Erhärten und Fixiren der gewonnenen
Form stattfand, nur als in zweitem Grade verwandt zu den kera-
mischen Künsten gerechnet werden, weil sie in formeller Be-
ziehung einem anderen Gebiete angehören. Solcher Art sind die
Ziegelsteine, die Dachziegel, die Terrakottcn und die glasirten
Fliesen, die zu der Bekleidung der Wände und zu der Täfelung
der Fussböden bestimmt sind. Dessgleichen die Würfel aus Glas
und die buntfarbigen Thonstifte, die zu musivischen Werken be-
nutzt werden, und andere Producte der Keramik. Sie sind mit
grösserem Rechte theils der Stereotomie, theils der textilen Kunst
in stilistischer Beziehung beizurechnen, da durch sie theils ein
rnusivisches, der Steinkonstruction verwandtes Werk, theils eine
Bekleidung der Wandilachen u. s. w. bewerkstelligt wird.
So gehören auch der textilen Kunst nicht bloss die eigentlichen
Gewebe an, wie sich diess aus dem Folgenden ergeben wird.
Die Tektonik hat gleichfalls ein weit umfassendes Gebiet;
ausser dem hölzernen Dachgerüste und den dasselbe stützenden
Säulen ist diesem Gebiete ein grosser Theil des Hausrathes zu-
zutheilen. Ihm fällt auch in gewisser Beziehung ein Theil des
Steinbaues und ein bestimmtes System der Metallkonstructionen zu.
Die Stereotomie umfasst nicht bloss die Kunst des Maurers
und Erdarbeiters, auch der Mosaikarbeiter, der Holz-, Elfenbein,
Metallschnitzer ist Stereotom. Sogar der Juwelier entnimmt einen
Theil seiner Stilgesetze dieser Technik.
Sehr bedeutsam ist das hieraus hervorgehende Ineinander-
greifen, sind die Üebergänge zwischen den vier verschiedenen
Geschlechtern des Kunstbetriebes; so verbindet sich die textile
Kunst mit der keramischen in den schon angeführten Getäfeln
der Wände und Fussböden, mit der tektonischen in der Brett-
verkleidung. In stilistischer Beziehung noch wichtigere Verbin-
dungen des Bekleidungsprinzipes mit der Tektonik werden sich
in dem Folgenden herausstellen. (Tubular-Constructioncn,
Gitterwerke, in jenen das textile Element stoffbietend, das
tektonische formengebend, in diesen [den Gittern] das tektonische
Element stoffbietend, das textile formengebend.)
Gemischten Stiles sind auch die Werke des Goldschmiedes,
sowie, ausser vielen anderen Fällen, welche in dem Folgenden
besondere Erwägung finden werden, die Steinkonstructionen nach
dem Prinzipe des Alterthums, bei denen die Stereotomie in