Kunst.
Textile
Römer.
Die
Frühe
Zeit.
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das Kernsschema von dem Kunstschema am wenigsten trennen
lässt, die absolut kernhaft und konstruktiv ist, und dennoch
gehört er hierher, nämlich als durchbrochene Wand oder
vielmehr als Vvanddurchbrechung, als welche er auch allein
nur von den Italern architektonisch aufgefasst wurde, denn die
Gewölbe des alten Italien sind, wo immer sie auftreten, nur fort-
laufende Bögen, gleichsam Durchbrechungen einer Mauer von
ausnehmender Dicke. Das eigentliche Gewölbe ist erst eine Er-
findung der Kaiserzeit und entbehrt selbst nach seiner Einführung
bei den Römern die Eigenschaften einer selbständigen Kunst-
form, bleibt ohne eigene Struktursymbolik und nichts weiter als
eine gebogene Decke, eine Ueberspannung des Raumes.
Wir sprechen also hier nur von dem Bogen in Verbindung
mit der Mauer, die er durchsetzt. In dieser Verbindung hat er,
wo immer er architektonisch, nicht als blosse Konstruktion
und technisches Mittel, auftritt, nichts zu schaffen mit dem Dach-
werke oder dem Etagengebälke, sondern ist nichts als Durch-
brechung eines Raumesabschlusses, einer Wand, die, wie wir wissen,
in allen alten Baustilen der Idee nach unabhängig von der Be-
dachung blieb, die nichts zu tragen sondern nur zu umschliessen
hat, die nur in diesem Sinne architektonisch wirkt, deren ganze
ornamentale Symbolik auch nur auf diese Bestimmung anspielt.
Ferner hatte nach denselben alten gemeinsamen Bauiiber-
lieferungen eben so wohl bei den Italern wie bei den Griechen
von jeher das stützende Element, die Säule mit ihrem Epistyl,
die Funktion des Dachaufnehmens zu vollfüllen, war ihnen zu-
folge ein mit einem Dache versehenes oder Stockwerke bildendes
Haus mit Bogenöfifnnngen, dem jene tragenden und stützenden
Glieder fehlen, ein architektonisches Ünding.
Hieraus folgt dass die Verbindung der beiden Bestandtheile
des Arkadenbaues eben so alt sein muss wie die Einführung des
Bogens in die italische Architektur, nämlich in den eigentlichen
monumentalen Hausbau. Das Gegentheil annehmen und in dieser
Kombination eine späte willkürliche rein dekorative Erfindung
sehen heisst den Geist der alten indogermanischen Bauprinzipien
verkennen. Auch für den der diese alten Baugrundsätze oder
Herkommen nicht kennt oder unberücksichtigt lässt, aber archi-
tektonischen Sinn hat und nur diesem folgt, macht eine Bogen--
facade. ohne Säulen oder Pilaster, wie z. B. der Palast Pitti,