Kunst.
'l'extil e
Alt-Hellenisches.
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dort werden wir durch zahlreich erhaltene Bruchstücke solcher
Bekleidungen in Bezug auf dieselbe alles Zweifels enthoben. Der-
artiges fand man tief unter der antiken Terrassensohle des Par-
thenon, nämlich Terrakotten die zur Bekleidung des alten Heka-
tompedon gedient hatten. Bruchstücke desselben Stiles fand der
Herzog von Luines unter dem Schutte eines Tempels zu Meta-
pont; Siciliens Museen sind an Terrakotten dieser Gattung reich,
worunter bemalte Platten, welche die Wände bekleideten, oder
auch zwischen den Balken der Stroterendecke die Stelle der spa-
teren Steinplatten vertraten. In den Gebieten von Cortona und
Perugia wurden Gräber entdeckt die theils mit Terrakotten theils
mit Schieferl getafelt und bemalt waren. Achnliches in Ardea.
Hier bleibt die Frage offen, wie das mit Terrakotten bekleie
dete Holzwerk des Epistyls und der Decke mit dem gleichfalls
in alter Zeit hölzernen Stützwerke (den Säulen) in Harmonie
gebracht wurde? Ich meinerseits zweifle nicht dass die
archaischen Holzsaulen eine dem Deckenwerke entsprechende
Bekleidung gehabt haben. Hierüber belehren uns die Alter-
thümer Italiens, wo sich alte gräko-italisehe Motive der Kunst
bis in die Spatzeiten erhielten.
NichtPn-ur fanden sich Pompeji
und in ßicilicn die Bruchstueke von
([1187]. Kapitälen und Säulenbekleidungen aus
(d; "Üflliliilpp. gebrannter Erde, obschon meines Wis-
W41 mlfiljiyljii, _N sens nicht von dorisclier, sondern im-
l läliilgljl" mer nur von korinthischer Ordnung,
sondern die korinthischen Kapitale,
f, Qifyiwiääzzlßl, welche, aus Stein ausgeführt, den Zei.
Q wir; ll, Q1, ten der Repubhk angehören oder doch
(was) Remlniscenzen des alten Stiles tragen,
kill "l 'F N sind entschieden im Töpferstilc
e i) gehalten, und verrathen ihren stilisti-
sehen Ursprung aus dieser Technik,
die wie bekannt in Korinth seit sehr
früher Zeit in grosser Blüthe stand. 2 leh möchte die korinthischo
1 Marehese Venuti sopra nn' anticha pittura trovata nel" tcrritorio Cor-
tonese. Atti di Cortona T. IX. 1791. 40. Der Schiefer ist gleichsam natür-
liche gebrannte Erde, so dass es gestattet sein mag dieses merkwiiirdige
Schiefergetäfel eines uralten etruskischen Grabes hier zu erwähnen.
2 Kapitale der bezeichneten Art sind zu Pompeji nichts Seltenes; sie deu-