Volltext: Die textile Kunst für sich betrachtet und in Beziehung zur Baukunst ; mit 125 in den Text gedr. Holzschn. und 15 farb. Tondrucktaf (Bd. 1)

Textile Kunst. 
Das eigentliche Griechenland. 
All gem  
Betrachtungen. 
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unserem mykenischen Thesauros zeigt sich auch die Säule un- 
verkennbar als Sphyrelaton, als getriebenes Metallwerk mit ein- 
gelegten Edelsteinen, wenn auch nur in skulptirter Nachbildung. 
Auch die Thüreinfassung ist ein Pegma, was sie übrigens auch 
in klassischer ricchischer Zeit immer blieb und dess leiehen 
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das oberste bekrönende Simswerk, nach dem was Vitruv uns von 
den hölzernen Balkenköpfen des toskanischenTempels erzählt; 
es ist mit Brett, Stukko, Metall oder Terrakotta umkleidet.  
So wird alles, die Stütze sowie das Gestützte und in leichem 
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Grade das raumabschliessende Glied, die Wand, nothwendig 
weiter, voller, pomphafter, geschmückter, als erforderlich und statt- 
haft wäre wenn das unter diesen Bekleidungen versteckte Kern- 
gerüst in der Idee des Architekten das formengebende äusserlich 
sichtbare Element bildete. 1 
Diess alles sind uns bereits von Asien her 
 bekannte Erscheinungen, allein sie treten hier 
noch schlagender hervor und berühren gleich- 
sam unmittelbar unsere eigensten architektoni- 
fg sehen Traditionen? 
' Pausanias sah das von dem Tyrannen Myron zu 
 Olympia gestiftete Schatzhaus mit zwei Gemächern, eins 
 von doriseher und das andere von ionischer Bauart, beide 
aus Erz (Mitte des 7. Jahrhunderts vor Chr.). Ein Erz- 
 bau war ferner dertTempel der Athene Chalkioikos 
 y  auf der Burg von Sparta aus heroischer Zeit. Toren- 
e-ylfiryww-h tisches Werk war wahrscheinlich auch der Thron des 
Q Ä glatt amykläischen Apoll, den Bathykles der Magnesier baute 
Äh d! (7. Jahrh.). (s. Pans. III, 1a, 19.  in. 11. x, s.) 
 Antike Bronzesäulen (gegossene) befinden sich jetzt in 
T". d B 'l'1 d L t  
wer. er    . .   
 SA ine se ru errasc ien e un erwunschte u ze er- 
' hält alles Gesagte durch die Analogie ähnlicher Erschei- 
qxfbäefiriyf nungen auf "andren Gebieten des formalen Schaffens. 
 Von der Bildnerei war schon früher im Texte die Rede, 
 aber auch das Geräthe der Griechen machte dieselben 
 Phasen des Stoffwechsels durch wie der Tempel. nur 
- dass bei dem Geräth alles deutlicher hervortritt als bei 
letzterem und es weniger auffällt wenn z. B. be- 
 K an] hauptet wird die schönen Kandelaber und Dreifüsse 
Hictufzciäiis 521352,: er. aus Marmor, welche den Vatikan und den Louvre 
schmücken, seien nicht die alleinig durch den Stod" 
(den Stein) bedungenen Kunstforrnen die der konstruktive Grundgedanke habe 
annehmen müssen um das Schönheits efiihl zu befriedigen, sondern sie seien 
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Sempor, 3G
	        
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