'l'extile
Kunst.
Hellas.
Kleinasien.
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merkwürdigcn friesartigen Behandlung eines Baugliedes, das sich
durch sein Stirnband und darunter vertheilte triglyphenvorberei-
tende (allerdings tropfenlose) Platten unzweifelhaft als dorisches Epi-
stylion kundgibt. Kugler 1 hört hier eine "Reminiscenz ägyptischer
Behandlungsweise nachklingen," wobei ihm wahrscheinlich die
Skulpturen der ägyptischen Epistylien vor den Sinnen schweben,
die aber gerade an dieser Stelle in Dimension und Charakter die
Grenzen der Schrift auf das Strengste innehalten und niemals in
das Gebiet der Darstellung hinüberschweifen, was sie nur auf
Mauerliächen und den Säulenpansen des mittelpharaonischen Stiles
überschreiten. Weit näher liegt die Vergleichung des besproche-
nen mit Caelaturen geschmückten dorischen Architraves mit den
Gebälken an den Königsgrabern zu Persepolis und Naktschi-
Rustan, um welche gleichfalls Skulpturen herumlaufen, die sogar
in den Motiven der Darstellung zum Theil mit demjenigen über-
einstimmen, was der Architrav von Assos enthält, nämlich Thier-
kämpfe und überhaupt Thiersymbole. In gleicher Weise waren
auch Wahrscheinlich die architravirteng Gebälke der assyrischen
Monumente geschmückt, keine Vermuthung die sich gleichmässig
auf die Nachrichten der Alten und auf dasjenige stützt was
namentlich an Resten von Stuckmalereien und an den gestickten
Gewändern der Relieffiguren von derartigen balkenähnlichen
Abschlüssen und Bekrönungsrändern wahrgenommen wird.
Es drängen sich ferner in die Reihe der hier zu betrachtenden
Gegenstände zunächst das berühmte hochalterthümliche soge-
nannte Harpyengrab, welches auf der Akropolis von Xanthos
neben dem Theater stand. Der friesartige Aufsatz, der hier frei-
lich zugleich als Sarkophag dient, tragt unmittelbar die hängende
Platte des Simses. Sodann das nicht minder merkwürdige soge-
nannte Harpagusmonument, das reichlichst mit Friesen ausge-
1 Geschichte der Baukunst, Seite 186.
2 Diess ist der technisch-architektonisehe Ausdruck für Gebälke denen
der Fries fehlt und deren Sims unmittelbar vom Architrav (Epistyl) getragen
oder aufgenommen wird. Beispiele: Das Gebälk der Jungfrauenhalle des Tem-
pels der Athene Polias zu Athen; die Mehrzahl der älteren lkleinasiatischen
Gräberfaqaden im ionischen Säulenstile; alle ägyptischen Monumente, dess-
gleichen die persischen u. s. w. Das Gebälk mit Fries entsteht eigentlich erst
mit der, für die ionische Säule wenigstens, nicht ursprünglichen peripteren
Anwendung der Ordnung. (Siehe Thl, II.)
Semprr