Textile
Kunst.
Aegyptisclme Säulenorduungen.
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erhalten; (lafür begegnen wir auf diesem Gebiete zwei andern
Säulenformen, wovon die eine den absoluten Gegensatz der pha-
raonischen Kelchsäule bildet, die zweite aber gleichsam die Knospe
und der Ansatz zu letzterer ist, eine entschiedene Uebergangs-
fe rm. Bei der ersten, der sogenannten protedorisehen Ord-
nung, tritt das struktive Element als alleinig formengebend auf.
Ein straff kannelirter, verjüngter, auch mitunter walzenförmiger
Schaft, in männlich schlanken Verhältnissen, tragt einen Abakus,
entweder unmittelbar, (Beni Hassan) 1 oder durch die Vermittlung
eines Wulstes, der durch mehrere Ringe oder Riemen mit dem
Schafte verbunden ist. Vielleicht suchte derselbe Priestergedanke,
welcher später die Kelch-
Fße JM säule erdachte, vorher in
"Nv? 5 diesen nackt konstrukti-
ven Formen einen äqui-
valenten wenn auch an-
tiphonischen Ausdruck,
der Gedanke nämlich
ÄLTT durch scheinbar ur-
sprünghchste Motive der
n, m, il l, ä Baukunst den Glauben
Prommisches Kapital, an die Autochthonie des
regime, welchem die M0-
nuinente angehören, im Volke zu befestigen; man W0lltß die Säule
als den einfach abgefaseten (an den Ecken abgestumpften) quadra-
tischen Wandpfeiler ehairakterisiren. Vielleicht aber auch ist sie
eine auf natürlichem Wege bereits verarmte Form und datirt sie
wirklich aus derselben Kunstperiode, welcher die steinbekleideten
Erdmonumente und die in Quadern ausgeführten Lattenfaeaden der
Memphisgräber angehören. Der echinuslose, einfach abgefaste
Schaft mit dem Abakus wäre dann in stilhistorischer Beziehung
jüngeren Urprungs als die gleiche Säule mit dem Eehinuskapitäl und
träte durch diese Vermittlung mit der asiatischen Lubulären Metall-
säule in einen, wenn auch entfernten, Grad der Stilverwandtsehaft.
Wir sind beinahe genöthigt hier eine solche absiehtslose Formen-
verarmung anzunehmen, in Betracht des Kontrastes in welchem
die Nacktheit dieser Stützen zu dem relativen Reichthuin des
' Sie sind laeinesweges
columns in dem museum ot
selten; siehe Falkener:
classical antiquities Nr.
on some Egyptian-
l, January 1851.
-Doric