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Hauptstück.
Viertes
Nach Lepsius feiner Hypothese entsprechen diese Stein-
hüllen den Regierungsjahren des Königs, der nach seiner Thron-
besteigung den Kern zu seiner Pyramide aufführen liess. Doch
entsprechen sie auch dem natürlichsten schon bei der Aufschüttung
jedes einfachen Erdhügels in Anwendung kommenden Kon-
struktionsverfahren, demjenigen nämlich das in der That noch
jetzt bei ähnlichen Bauanlagen zu empfehlen ist, weil es die Aug-
führung erleichtert und die Masse zusammenhält, so dass sie
gleichsam wie ein einziger Felsblock auf das Fundament drückt.
Interessanter noch für unsere Frage ist die Weise wie diese
mächtigen Quadertumuli zu ihrem endlichen Abschlusse gelangten.
Man füllte nämlich von oben anfangend, wahrscheinlich nachdem
in westasiatischer Weise ein Sanctuarium oder der thronende
Koloss des Königs auf der abgeplatteten Spitze errichtet war,
die Absätze der Terrassen mit Quaderwerk aus, so dass eine von
vier Dreiecksflächen gleicher Neigung gebildete Pyramide daraus
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hervorging. Nur noch der Höhe der einzelnen Quader entspre-
chende kleine Absätze unterbrachen die Continuität der vier
Flächen; auch diese wurden wieder mit einer Schicht von härterem
kostbarerem Steine überkleidet und zwar genau nach dem Prin-
zipe der antiken Daehbedeckungen, nämlich so, dass jeder obere
Stein den unteren überdeckte und gleichsam festhielt. Darauf
meisselte man von oben herab die getreppte Bekleidung glatt, so
dass noch eine bedeutende Steinstärke selbst an den Kanten der
Konstruktionsqilader übrig blieb. Die glatten abgemeisselten Flä-