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und die Buche zeigen die bezeichnete symmetrische Ordnung. Aber ver,
wickelter tritt das Naturgesetz auf, wenn ein anderes Radiationsprinzip
die Pflanze charakterisirt, wenn z. B. die Zweige, wie bei der Pappel
und bei der Cypresse, in sehr spitzen Winkeln dem Stamme entkeimen
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Hier nähert sich wieder die Symmetrie der Aeste mit ihren Zwei
gen und Blättern der planimetrisehen Eurhythmie des Hauptstammes, ohne
sie jedoch rein darzustellen. Das Streben nach Massengleichgewieht und
Symmetrie unter so eomplicirten Wechselverhältnissen veranlasst und
treibt die formenreiche Natur zu dem unendlichen Wechsel von Ersehe;
nungen den die Pflanzenwelt bietet, in der wir das symmetrische Gesetz
im Durcheinanderwirkcn mit der Proportionalität, durch welche es sich
spiraliseh gleichsam hindurchschraubt, mehr ahnen als erkennen;
durch ein Theil jenes romantischen Zaubers bedungen ist, den die
Pflanzenwelt auf das Gemüth bewirkt.
Die animalische Schöpfung zeigt zwar noch unendlich ircicres unq
reicheres Schaffen als die Pflanzenwelt, allein die formalen Eigenschaften
treten bei den Bildungen der Thierwelt in ihren Elementen viel klarer
hervor, als diese bei den Gebilden des Pflanzenreichs der Fall ist.
Denn die Symmetrie, von der es sich hier zunächst handelt, ist nur
bei den Polypen, Strahlthicren u. a. aber niemals bei den höheren
thierischen Gebilden planimetriseh, wie bei den Pflanzen, sondern stets
nur linearisch. Es gibt keine thierische Form höherer Entwickelung,
die nach irgend einer der drei Hauptaxen der räumlichen Ausdehnung
durchschnitten oder auf sie projieirt vollkommen regelmässig erschieng
Die lineare symmetrische Axe bei Wirbelthieren und Menschen ist eine
horizontale Linie, welche die Richtungsaxe (von der unten die Rede sein
wird) reehtwinklieht triift. Dabei sind animalische Gebilde weder in
dem Sinne von unten nach oben, noch in dem Sinne von vorne nach