Volltext: Die textile Kunst für sich betrachtet und in Beziehung zur Baukunst ; mit 125 in den Text gedr. Holzschn. und 15 farb. Tondrucktaf (Bd. 1)

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Viertes 
Hauptstück. 
santen Verbindungen vereinigten den assyrischen Geräthen vor- 
kommen. 
Ein Möbel ist ein Pegma das in sich Consistenz hat und zu 
seinem statischen Zusammenhalten des Stützpunktes der Erde 
nicht bedarf. Hierin unterscheidet es sich von dem Monumente 
oder der architektonischen Konstruktion, die unverrückbar 
ist, weil die Basis oder der Boden, worauf sie steht, gleichsam 
mit zu ihrem Systeme gehört. Das Möbel dagegen ist verrüek- 
bar. Diess begründet den wichtigsten Stilunterschied zwischen 
beiden, soweit der Stil von dem Zweeklichen abhängig ist. Das 
Möbel soll seine Unabhängigkeit von dem Orte wo es gerade 
steht in seiner Form zu erkennen geben, muss daher zwar eine 
hinreichend ausgedehnte statische aber eine möglichst kleine  
terielle Grundfläche haben, oder mit anderen Worten die Berüh- 
rungsstellen mit der Erde müssen möglichst klein sein, aber 
den Schwerpunkt des fungi-renden Systemes am günstigsten unter- 
stützen. In dieser Beziehung sind die assyrischen Möbel treff; 
lieh stilisirt, denn sie stehen auf breitester statischer Basis und 
ihre Füsse laufen alle in Spitzen aus, wodurch sie mit dem B0- 
den in möglichst geringen Contakt gerathen. Der in dem Möbel 
liegende Gedanke des Bewegbaren drückt sich an jenen assyri- 
sehen Geräthen noch auf andere Weise symbolisch aus, die je- 
doch mit tendenziöser Symbolik zusammenhängt, so dass ich sie 
lieber erst in Verbindung mit dieser letzteren erwähne. Dasselbe 
gilt von anderen sehr interessanten auf die struktive und funktio. 
nelle Bestimmung der Theile hindeutenden Symbolen, die an den 
genannten Gegenständen in: merkwürdiger Naivetat hervortreten. 
Es sei daher jetzt von den tendenziös-symbolischen Bestandtheilen 
der assyrischen Gerätheformen die Rede. 
Alles was dieser Art an ihnen sich zeigt kommt auch auf den 
Wanddekorationenvor und" gehört offenbar zu der Ikonographie 
des assyrisch-chaldäischen Religionssystemes, auf welches hier ein- 
zugehen mir im geringsten nicht zukommt, auch überflüssig wäre, 
Es sind theils Symbole im eigentlichen Sinne des Worts, theils 
ügürliche Darstellungen von Göttern, Schutzgenien, Herrschern 
und ihm dienenden Sklaven, die auf verschiedene Weise mit den 
Kompositionen verflochten sind und mehr oder weniger in der 
Struktur der Gegenstände aufgehen. Vorzüglich ist letzteres von 
den eigentlichen Symbolen zu sagen, unter denen die folgenden
	        
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