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Viertes Hauptstück.
derholt gerühmt und hervorgehoben wird. Aber ich halte es
für schwierig zu bestimmen wie sie in Gemeinschaft mit den
darüber befindlichen Ziegelwänden und hölzernen Plafonds, deren
Malerei konstatirt ist, in polyohromatischer Beziehung wirkten, um
so schwieriger da der Stil jener über den steinernen Lambris an-
fangenden Wandmalereien je nach den Zeiten und den dabei bei
nützten Bekleidungsmitteln der Wände sehr verschieden war und
somit auch die untere Täfelung darnach ihre Stimmung ändern
musste.
Diess bestätigen schon die an den verschiedenen Monumenten
in dieser Absicht angestellten Beobachtungen, die sehr von
einander abweichen. In Nirnrud waren die Ueberreste von F ar-
ben auf den Skulpturen seltenß Die Pigmente scheinen sich an
den ältesten Reliefs von Nimrud auf blau, roth, gelb, schwarz
und weiss zu beschränken, gleich wie dieses auf den wahrschein-
lich gleichzeitigen Stuckmalereien der ältesten Zeit der Fall ist
Doch kommt auch das zarte Grün vor, das den Hintergrund
der Terrakottamalereien bildet und wohl auch in der Reliefmalerei
als Grund benützt wurde.
Viel häufigere Spuren von Farben fanden sich zu Chorsabad;
an den Draperien, an der Mitra des Königs, auf den Blumen,
den Pferdgeschirren, den Wagen, Bäumen u. s. w. Auch die
Flammen der brennenden Städte und die der Brandfackeln sind
durch Malerei angedeutet, wie zu Nimrud. Ausserdem will Hen-
Flandin 2 an allen nicht anders bemalten Theilen der Basreliefs
von Chorsabad einen ockergelben Grund gefunden haben, so dass
also- die Inkarnate der Figuren, die Gewänder und der Grund
gleichförmig gelb angestrichen gewesen Wären, was nicht wohl zu
glauben ist. Weit eher liesse sich eine allgemeine Vergoldung
dieser Bildwerke vermuthen, wobei aber immer das Gold noch
1 Nur an Haar, Bart und Augen, an Sandalen und Bogen, an den Zungen
der adlerköpfigen Figuren und sehr schwach an einem Kranze, so wie an
einer Feuersbrunst konnte Layard Farben unterscheiden. Bei dem Zustande
der Beklecksung und Betünchung in welchem sich die Reliefs des Br. Mu-
seum darstellen lässt sich nichts mehr an ihnen beobachten. Einsichtsvollere
Fürsorge für die Erhaltung denursprünglichen Oberfläche gestattet dagegen
an den Monumenten assyrischer Skulptur im Louvre noch jetzt die Ueberreste
ihrer Bemalung zu erkennen und zu studiren.
a Siehe dessen Voyage Areheologique ä Ninive in der revue des deux"
mondes und den Text zu dem Kupferwerke über Chorsabad.