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Viertes Hauptstück.
Zeugniss ablegen und das Beispiel von Wurka, wo noch ganze
Wände soleherweise bekleidet sich erhielten, weder als isolirt
noch als einer spätern Zeit angehörig erscheinen lassen.
An einer kleinen Ruine, gegenüber dem Wusswass, entdeckte
Herr Loftus eine niedrige Mauer die ganz aus Töpfen besteht
die horizontal mit den (leffhungen nach Aussen geschichtet sind
und der Mauer das Ansehen einer Elonigswaabe geben. Wenn
man nur genau wüsste, welcher Zeit diese merkwürdigen Kon-
struktionen angehören!
Die Beantwortung dieser Frage vermissen wir noch lebhafter
bei einer Entdeckung die Loftus an einer andern Ruine inner-
halb desselben Bezirkes von Wurka machte; in einem innern Ge-
mache fand er nämlich einen verworrenen Haufen von Stuck-
ornamenten, bestehend aus Kapitälen, Basen, Friesen und Glie-
derungen aller Art, die theils ionischen, theils sogar korinthischen
Säulenordnungen angehören und mit polychromen Ornamenten
bemalt sind. Letztere erinnern nur allgemein an die griechischen
wohlbekannten Formen und auch das freilich ungenau dargestellte
korinthisirende Kapital mit Eckblättern und dazwischen beiind-
licher Inenschlicher Halbiigur in-babylonischem Stile lässt Zweifel
über den Ursprung dieser Stuckverzierungen, ob sie nämlich der
seleukidischen oder noch späterer Zeit angehören oder 0b sie
vielmehr ursprünglich babylonisch sind. Man hält sie für die
Trümmer eines Tabernakels oder Sacellums, welches sich über
einem Sarge erhob, der sich unter dem Grunde dieses Gemaches
vorfand. Nicht weit von dem Bauwerke, in dessen Innerem die
genannten Stucktrüxnmer entdeckt wurden, traf man auf Keil-
inschrifttafeln mit griechischen Zodiakalbildern und den Namen
des Antioehus und des Seleukus; diess bewog die Entdecker, die
bezeichneten Stuekornamente derselben Zeit beizumessen. Immer-
hin mögen hierüber noch Zweifel gestattet bleiben, da der Cha-
rakter dieser Architekturtheile mit dem Baustile der nach-
alexaiidrinischen Zeit nicht eben übereinstimmt, soweit sich jener
nach den sehr unvollkommenen Darstellungen der fraglichen
Gegenstände die veröffentlicht wurden beurtheilen lässt.
Wie dem auch sei, so zweifle ich nicht dass die Tech-
nik des Bildens plastisch architektonischer Gegenstände aus
Stuck auch bei den Babyloniern wie in Indien uralte Ueberlie-
ferung war und dass dieses Verfahren aus der Sitte die Lehm-