Volltext: Die textile Kunst für sich betrachtet und in Beziehung zur Baukunst ; mit 125 in den Text gedr. Holzschn. und 15 farb. Tondrucktaf (Bd. 1)

Kunst. 
Textile 
Assyrien. 
Chaldäa und 
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worden, so dass an dem Alterthum dieses Motives (als wenig- 
stens gleichzeitig mit andern die später zu erwähnen sind) nicht 
gezweifelt werden darf. 
Nicht minder interessant, für unsern speeicllen Zweck und die 
Stilgeschichte nämlich am meisten, ist eine zweite Eigenthümlieh- 
keit, die in der Weise die (ungebrannten) Ziegelkonstruktionen zu 
inkrustiren und ihnen dadurch zugleich Haltbarkeit und Zierde zu 
verleihen hervortritt. An einem der kleinen Bauwerke die von der 
allgemeinen Circumvallation umschlossen sind entdeckte nämlich 
Herr Loftus Mauern aus Luftziegeln, die mit einer Mosaik von klei- 
nen in Asphalt versetzteneKegeln oder Nägeln aus gebranntem und 
an dem dicken sichtbaren Ende farbig glasirtem Thone inkrustirt 
sind; die etwa (i Zoll langen und Vorne 3h Zoll dicken Nägel 
sind im Durchmesser rund und so geordnet, dass sie geometrische 
Muster in bunten Farben bilden und durch sie ist das Lehm- 
mauerwerk zugleich in einer Tiefe von mehreren Zollen gegen 
den Einfluss der Feuchtigkeit geschützt. Wir werden weiter 
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Grnndplan und Aufriss einer assyrischen Mosaikwand. 
unten sehen dass auch diese Inkrustationsmethode der Lehm- 
Wände an den ältesten ägyptischen Gebäuden vorkommt, wiewohl 
nicht in derselben primitiven Weise wie hier; auch wird sich zei- 
gen wie dieselbe zu einer andern Methode die Lehmwände mit 
glasirter Kruste zu überkleiden, die ebenfalls an babylonischen 
und assyrisehen Gebäuden vorkommt, gleichsam den prinzipiellen 
Gegensatz bildet. Häufig finden sich unter dem Sehutte der älte- 
sten assyrischen Pyramidenanlagen derartige glasirte Thonkeile, 
die von der öftern Anwendung dieser Bekleidungsmethode in 
einer Frühperiode der diesen Ländern eigenthümlichen Baukunst
	        
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