Kunst.
Textile
Exkurs.
der Alten.
Tapezierwesen
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des Hauses fort und durch sie wird das Freie in den Bereich
desselben hineingezogen. Ein doppeltes Spalier bezeichnet den
geweihten Dromos den die Pompa nehmen wird. Assyrische,
babylonische Tapeten, tyrische Purpurdecken und alexandrinische
Prachtgewebe werden bei dieser Gelegenheit zur Schau gestellt;
WO sie nicht zureichen werden gemalte Stoffe benützt; auch über-
deckt sind diese Gange und zwischen hohen bewimpelten Säulen
flattern purpurfarbige und weisse Peplen. 1
Dieses sind älteste Volksüberlieferungen; sie sind, wie gesagt,
älter als die Baukunst selbst und sie greifen auf mehrfache Weise
formengebend und formenumbildend sogar tief in den monumen-
talen Stil dieser Kunst ein. Diess bezeugen schon jene bereits
erwähnten kolossalen Baldachinträgcr zu Karnak, die den heiligen
_Dr0m0s der Pompa des Reichsgottes Aegyptens, wie sie des
TempelsiVorhof der Länge nach durchzieht, bezeichnen. Densel-
ben Zweck als Baldachinhalter haben auch jene mystischen Sphinx-
alleen, durch welche die Fortsetzung des Dromos von Station zu
Station, und bis zum Ufer des heiligen Nilstroms, bezeichnet ist.
Sicher mussten die grossen Tempelfeste der Griechen aus
bester Zeit nach derselben allgemeinen Völkerüberlieferung durch
improvisirte Ausschmückungen und Bekleidungen der Monumente
öffentlicher Plätze und Strassen gehoben sein. Hätten wir nur
genauere Beschreibungen der Aufzüge jener athenischen doppel-
ten Panathenäenfeste, der grossen und kleinen Dionysien, der
Thesmoforien und Eleusinien, wie wir sie von den Pompen und
Festgelagen der üppigen nachalexandrinischen Zeiten besitzen?
Fackelträger hervortreten. Hippolochos in Athen. IV. 5. Bei einem Gast-
mahle das Kleopatra dem Antonius gab waren die Wände des Prachtgemaches
besonders zu diesem Feste mit goldgestickteu Purpurtapeten umspannt. S0-
crates Rhod. in Athen. IV. 29.
1 Ovid. Amor. III. 13. It per velatas annua pompa vias.
9 Nur vom Peplos der Athena, der von den Stickerinnen (Ägyädtwat) unter
Aufsicht von zweien aus der Mitte edler Geschlechter gewählten Arrhephoren
und unter Theilnahme einiger Priesterinnen gewebt und gestickt wurde,
wissen wir dass er, auf einer rollenden Maschine die einem Schiffe glich
segelartigausgespannt, durch die Strassen und Plätze die der heilige Zug
nahm zur Schau gefahren wurde. Er war auf Scharlach- oder Safran-
grunde goldgestickt. Die sehr kunstvolle Stickerei stellte den Giganten-
kampf und andere den Ortsmytheu und der Geschichte Athens entnommene
Motive dar. Dass bei diesem Feste die Strassen und Plätze durch welche
der Zug ging durch Dekorationsbauten geschmückt wurden, ersieht man aus
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