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Hauptstück.
Viertes
liche Zwecke geeignet erscheinen zu lassen. Dies tritt noch mehr
hervor wenn wir die Lebensweise der Alten berücksichtigen und
z. B. uns erinnern dass, bei den Römern wenigstens, nach altem
Brauche das Ehebett des Familienvaters in dem Atrium des Hauses
seinen Plaz hatte und ebendaselbst die Frau, inmitten ihrer weib-
lichen Dienerschaft, die häuslichen Arbeiten des Spinnens und
Webens verrichtete.
Der weite oben offene Raum in den man von der Strasse
aus hineinsah wenn die Hausthür offen stand, der zugleich das
Entreezimmer, den öffentlichen T heil der Wohnung, bildete, musste
unbedingt durch besondere Vorrichtungen und temporäre beweg-
liche Scheidungen eine Einrichtung erhalten die elastisch genug
war ihn für so verschiedene Zwecke geeignet zu machen ohne
zugleich die einheitliche Wirkung des ganzen grossartigen Motives
zu vernichten. Diese Scheidungen durften zu dem Ende nicht
die ganze Höhe des Raumes ausfüllen, damit das Ensemble ober-
halb kenntlich bleibe und vielleicht auf diese Weise, durch die
Verhüllung des Unteren, in verstärkter Wirkung hervortrete. Es
ist ganz unstatthaft sich das Atrium anders zu denken als ein-
heitlich und zugleich durch Einbauten beweglicher Art gegliedert.
Diese Einbauten zeigen sich zwar in späterer Ausbildung oder
vielmehr in späterer Verknöcherung des Gedankens als wirkliche
Mauerwände, ausgeführt in Stein, doch müssen wir uns auch diese
nach Art der Spanischen Wände so denken dass der durch sie
umschlossene Raum oben offen und nur durch den Plafond des
Atrium gedeckt war.
Die meisten Atrien in Pompeji und selbst die auf dem kapitolini-
sehen Grundplane von Rom sind dieser späteren Art: nur in den
sogenannten Flügeln oder alae, (ein Kunstausdruck des Vitruv den
wir vielleicht fälschlich auf diese zurücktretenden Theile der atrialen
Anlage gedeutet haben) zeigt sich die ursprüngliche durch keinen
Einbau beschränkte Breite der hypathralen Anlage. Sehen wir
von dieser späteren Verknöcherung des Gedankens ab so erscheint
uns der hohe Bau des Atrium durch bewegliche niedrige Wände ge-
gliedert. Diese Wände waren theils Draperieen (eatapetasmata) die
aufgehängt wurden und faltenreieh herabiielen, theils waren sie nach
Art der Jägernetze aufgestellte und durch Pfosten und bewegliche
Gerüste gehaltene Teppiche (peristromata, uulaea, auch peploi).
Auch die in früherer Zeit nackten oder einfach farbigen Wände