Volltext: Die textile Kunst für sich betrachtet und in Beziehung zur Baukunst ; mit 125 in den Text gedr. Holzschn. und 15 farb. Tondrucktaf (Bd. 1)

Kunst. 
Textile 
China. 
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ist originell und reich, oft geschmackvoll, erinnert aber mehr an Ro- 
cocostil als an den Ursprung der Kunst. Ich habe schon früher die 
Hypothesen erwähnt, zu welchen diese Erscheinungen Anlass geben. 
Die Morais, zugleich Grabmäler, Opferpliitze und Tempel, 
sind auf ähnliche Weise mit verziertem Pfahl- und Zaunwerke ge- 
schmückt.  
Die Töpferei ist dafür bei diesen Völkern sehr wenig fortgeschrit- 
ten, kaum dass sie das Brennen der Thonwaare kennen und üben.  
Die Modelle neuseeländischer Pahs, einige Schnitzwerke und 
die lithographirte Darstellung eines solchen Pahs oder neusee- 
ländischen Dorfes, neben einigen derartige Zustände gebenden 
Originalzeichnungen, die auf der Londoner Exposition von 1851 
ausgestellt waren, hatten für die Architekten nicht geringes 
Interesse. 1  
Der Boden der neuen Welt, vorzüglich der Continent von 
Amerika böte noch manchen sehr interessanten Beitrag zu dem 
uns hier beschäftigenden Gcgenstande, Wäre nicht dasjenige, was 
in dieser Beziehung die alte Welt bietet und unsere Verhältnisse 
näher angeht, ohnediess schon zu reichhaltig, um ihm nur halb- 
weg genügende Rechnung tragenlzu können. 
Kein anderes Land als China kann sich rühmen, eine beur- 
kundete Geschichte bis über die Sündrluth hinaus zu besitzen 
und seine der Zeit angehörigen niedergesehriebenen histo- 
rischen Annalen mit dem Jahre 2698 vor Christi Geburt zu be- 
ginnen, in welcher fern liegenden Zeit schon die runde, an den 
Polen ahgeplattete Form der Erde, das eopernikanisehe Planeten- 
system, die Eigenschaft der lllagnetnadel bekannt, der Metallguss 
höchst vervollkonimnet War, die Seidenzucht mit allen Raffine- 
rien des Webstuhls geübt wurde, die Töpferei die feinsten Pro- 
duete lieferte, mit einem Worte die meisten Erfindungen, welche 
der höchsten Civilisation angehören, schon gemacht waren. Wir 
hören von den grossartigsten Wasserbauten, Welche zur Wieder- 
' Als Eigenthümer dieser Lithographie und der Zeichnungen, die wahr- 
scheinlich auch später lithographirt worden sind, wurde P. G. Moore, 30 Amn- 
del-Street Strand London genannt, bei dem sie wohl auch zu erfragen sind. 
S e m p er. 31
	        
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