Volltext: Die textile Kunst für sich betrachtet und in Beziehung zur Baukunst ; mit 125 in den Text gedr. Holzschn. und 15 farb. Tondrucktaf (Bd. 1)

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Viertes 
xtstück. 
übt zu bezeichnen und sie nach ihrer wahren Ordnung zu neh- 
men versucht. Wie wir sehen ist das Verhalten der Thonbild- 
nerei zu den übrigen Zweigen der statuarischen Kunst der Alten 
durchaus problematisch, und der Rang, den sie unter ihnen in 
stilgeschichtlicher Beziehung einnimmt, nichts weniger als sicher 
gestellt.  
Noch viel schwieriger sind ähnliche Untersuchungen wie die 
hier nur angedeuteten auf dem Gebiet der Architectur, die durch 
eine bedeutend grössere Menge von stofflichen Metamorphosen 
hindurch ging als dieses bei der Bildnerei der Fall ist. Doch 
zeigt sich im Allgemeinen der Entwicklungsgang der Technik in 
der Baukunst sehr ähnlich mit der der Bildnerei, was nicht auf- 
fallen darf, da beide innigst mit einander verknüpft sind und ein- 
ander gegenseitig bedingen. 
Lassen wir nun einzelne Erscheinungen der Baugeschichte 
oder vielmehr der allgemeinen Kulturgesehichte der Menschheit 
die auf unsern Gegenstand Bezug haben für sich sprechen, um 
zu sehen welche Aufschlüsse sie uns über manche noch keines- 
wegs gelöste Fragen in der allgemeinen Kunstgeschichte der Alten 
gewähren. In ihrer Reihenfolge wie ich sie verführe musste die 
Ursprünglichkeit der Zustände aus der sie hervorgingen, nicht 
aber das wirkliche historische Alter der Nachrichten und Monu- 
mente durch die wir sie kennen massgebend sein, so dass z. B. 
das uralte Aegyppten, dessen Monumente ohne Zweifel dasfrüheste 
erhaltene Menschenwerk sind, die Reihe der Betrachtungen kei- 
neswegs eröffnet, sondern ein ziemlich spätes Mittelglied in ihr 
bildet. 
Neuseeland 
und 
Polynesien 
Die grossc Londoner Industrieaustellung im Jahre 1851 gab 
über die uns beschäftigende Frage gar manchen Stoff zu Be- 
trachtungen. Dazu gehörten besonders die textilen Producte der 
Wilden und zahmen Völker nicht-europäischer Kultur und ihr naher 
Zusammenhang mit den häuslichen und baulichen Einrichtungen 
dieser Völker. 
Die Künste des Webens mit den dazu gehörigen Künsten des 
Färhens und Ornamentirens waren dort von ihren ersten An-
	        
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