Kunst.
Textile
Das
Prinzip
der
Bekleidung
der
Baukunst.
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diese meines Erachtens höchst wichtige Frage seit langer Zeit
beschäftigte, beweisen meine Andeutungen über dieselbe, die in
kleineren von mir theils in deutscher theils in englischer Sprache
veröffentlichten Schriften enthalten sindß
Princip in der
der Realität in
Das ursprünglichste auf den BegriH Raum fussende formelle
Baukunst unabhängig von der Konstruktion. Das Maskiren
den Künsten.
Die Kunst des Bekleidens der Nacktheit des Leibes, (wenn
man die Bemalung der eigenen Haut nicht dazu rechnet, wovon
oben die Rede war,) ist verinuthlich eine jüngere Erfindung als
die Benützung deckender Oberflächen zu Lagern und zu räuml-
liehen Abschlüssen.
Es gibt Stämme deren Wildheit eine ursprünglichste zu sein
scheint, die keinerlei Bekleidung kennen, denen aber die Be-
nützung von Fellen und sogar eine mehr oder minder entwickelte
Industrie des Spinnens, Flechtens und Webens, die sie zur Ein-
richtung und Sicherung ihres Lagers anwenden, nicht unbe-
kannt ist.
Mögen klimatische Einflüsse und andere Verhältnisse hin-
reichen diese kulturgeschichtliche Erscheinung zu erklären und
mag aus ihr nicht unbedingt hervorgehen dass diess der nor-
male überall gültige Gang der Civilisation sei, immer bleibt ge-
wiss dass die Anfänge des Bauens mit den Anfängen
der Textrin zusammenfallen.
Die Wand ist dasjenige bauliche Element das den einge-
schlossenen Raum als solchen gleichsam absolute und
ohne Hinweis auf Seitenbegriäe formaliter vergegenwärtigt und"
äusserlich dem Auge kenntlich macht.
Als früheste von Händen produzirte Scheidewand, als den ur-
sprünglichsten vertikalen räumlichen Abschluss den der Mensch
e rf an d, möchten wir den Pferch, den aus Pfählen und Zweigen
1 Die vier Elemente der Baukunst, Braunschweig 1851. On the Origin
of Polychromy in Architecture in der Schrift: An apology for the colouring
of the Greek Couft by Owen Jones als Anhang. Crystal Palaee Library. 1854.
On the study of Polychromy and its revival in the Museum of Classical
Antiquities N0. III. July 1851 London, John W. Parker and Son.