Volltext: Die textile Kunst für sich betrachtet und in Beziehung zur Baukunst ; mit 125 in den Text gedr. Holzschn. und 15 farb. Tondrucktaf (Bd. 1)

Textile 
Kunst. 
Processe. 
Geflecht. 
187 
Die älteste bekannte Sorte von Spitzen ist auf grober Lein- 
wand ausgearbeitet. Man zog Faden aus und füllte die Lücken 
mit Stichen gleich Fig. 1. Die Leinenfaden sind dabei mit dem 
Stiche Fig. 2iübersponnen. Diese Methode bringt stets geome- 
trische Muster hervor. Man findet sie angewandt zu Nähten und 
Bordüren an den ältesten Altardecken und anderen kirchlichen 
Paramenten. 
Man führte die ältesten Points auf einem Pergamentblatte 
aus, Woraüf die Muster gezeichnet und die leitenden Fäden auf- 
genäht waren; wenn die Arbeit fertig War, wurde das Pergament- 
blatt abgetrennt. 
Diese ältesten Points sind meistens italienische und portu- 
giesische Arbeit. Venedig war der berühmteste Fabrikort. Erst 
unter Colbert (um 1660) wurde die Spitzenfabrikation in Frank- 
reich eingeführt. 
Die franz. Points (points d'Alene-on) sind mit den alt-portu- 
giesischen und den modernen Brüsseler Spitzen dem Prineipe 
nach identisch. Fig. 6 zeigt den Stich für den Grund, Fig. 7 den 
für das Muster oder die Füllung. 
Die brüsseler Points (points ä Paiguille) zeigen beistehende 
Varietät des Grundstiehs (Fig. 8). Später wurde der Grund oder 
das Netz geklöppelt und noch später mit Maschinen gemacht. 
Fig. 7. Fig. 8. Idig. 9. 
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Die Flechtspitzen (plated lace) sind von den auf Leinengrund 
ausgeführten Spitzen oft schwer zu unterscheiden. Die äljesten 
geklöppelten Spitzen sind dieser Art. 
Spanische grossblümige Spitzen sind oft auf einem Netze oder 
Grunde ausgeführt , das aus einem Gezwirn von zwei Fäden be- 
steht, die sieh zu einem Geflecht vereinigen. (Siehe Fig. 9.) 
' Die Valenciennes-Spitzen Sind flach, die Muster ohne ciiejenigen 
[Fadenumrisse wie sie an den brüsseler und meeheler Spitzen sich
	        
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