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iertes
Hauptstüc
ternanz der Maschen und der Distribution der Zierrathen und
Berloks bewunderungsivürdig ist. Das MittelalteN liebte und
Spanien erhielt in altem Werthe das zierliche Netzwerk als Schmuck
des Haupthaars und leichteste Körperhülle.
In der Baukunst, in der Keramik, überhaupt in allen Künsten
wird das Netz zur F läehenverzierung und erhält öfters struktur-
symbolische Anwendung als Schmuck der Wülste und bausehigen
'l'heile, z. B. der Pausen der Vasen.
Ueber die Archäologie des Netzes vergl. Böttiger in seinen
verschiedenen Schriften uhd Aufsätzen über den Schmuck den:
Alten. 2
Die
Masche.
Die Masche ist ein noeud coulant, ein Knoten dessen Lösung
die Auflösung des ganzen Systems dem c1' angehört nach sich
zieht. Sie ist das Element der Strumpfwirkerei, der Strick-und
Hiickelarbeiten und hat je nach den Instrumenten die dabei ge-
braucht werden und der Bestimmung des Gewirkes was man
machen will ihr besonderes Entstehungsgesetz. Ich bekenne
meine Nichtbefähigung tiefer in das Innere dieser Kunst einzu-
dringen und bemerke nur dass sie eine äusserst rafiinirte ist und
Produkte erzeugt, deren Eigenschaften sonst auf keine Weise er-
reiehbar sind und die ausserdem in sich in ihrer Construk-
tion die Elemente ihrer reichsten Zierde tragen. Die Elasticität
und Dehnbarkeit ist der spezifische Vorzug dieser Produkte
welcher sie besonders zu engansehliessenden die Form umspan-
nenden und faltenlos Wiedergebenden Bekleidungen eignet. Zu
besonderem Schmuck gereichen diesen Produkten der Stricknadel
und des Häckchens das Zwickelwerk und die Nähte, hier
zum Glück unvermeidliche Motive der Wverzierung, die daher
fast immer und zu allen Zeiten ihre ächte Bedeutung und ihre
richtige Stelle der Anwendung behaupteten.
Ich weiss nicht, Wie Weit die Alten in dieser Kunst fortge-
1 In Ebenefs Trachten und in dem Werke liIoyen-äge et renaissance,
Artikel Costumes, sind hübsche mittelalterliche Netze gegeben. Das Museum
for practical art and scieuce in Kensington enthält indische Netze und
Schmucke in Netzform.
2 Äldobrand. Hochzeit S. 1511-