ohne hinreichenden Hinweis auf ihren unmittelbaren Zu-
sammenhang mit der Spezialität jedes Fachschiilers vor-
getragen werden.
Dieser aber, wie er nun einmal, inFolge der Eindrücke die
ihm systematisch seit frühester Jugend eingeprägt werden,
"praktisch" denkt und fühlt, sucht jenen Rapport der Wissenschaft
mit seinem Fache schon bei dem ersten Eintritt in ihre Elemente. Ver-
misst er ihn, so fehlt das Interesse für den Vortrag, das kein Zwang
und keine Examenfurcht zu ersetzen vermag; und gewissermassen ist er
dazu berechtigt ihn zu fordern, weil das Programm des Unterrichts-
systems das Wissen um des Wissens Willen nicht zulässt, und desshalb
viele Disciplinen (und zwar diejenigen die am meisten geeignet sind
den Geist zu bilden und auszustatten) auf Grund ihrer vermeintlichen
Nichtanwendbarkeit für die Praxis aus sich ausschliesst.
Ehemals, wie die Künste blühten, wie jeder Handarbeiter in seiner
Art ein Künstler war oder wenigstens zu sein strebte, wie gleichzeitig
der Umschwung des Geistes nach jeder gedenkbaren Seite und Richtung
hin wenigstens eben so thätig war wie jetzt, hatte der (zunächst religiöse)
Schulunterricht gnichßts mit der Praxis gemein und fing diese mit sich
und nicht mit der ThEAJiieFäIET"ÜeTThEFkiää Schaffens
ling m? angeregt und geübt als seine Empfänglichkeit für fremdes
exaktes WiSSen- Dabei kam er von selbst auf Dinge die er wissen
musste um weiter zu schaffen, die Wissbegierde wurde in ihm lebendig,
sie führte ihn zum wissenschaftlichen Studium, dem es zwar im Durch-
zßllqlllllit an System fehlen mochte, das aber zum Ersetze dafür sofort den
arakter der Eäodrschung" und eines llliltklägggIr Selbstschaf.
Wfens annahm.
Die so gesammelten Sachkenntnisse mit ihren wissenschaftlichen Be-
gründungen sind selbst erworbenes sofort reichlichen Zins und Wucher
tragendes Eigenthum, nicht oktroirtes Kapital, systematisch deponirt im
Hirn des unmündigen Schülers, mit Aussichtstellung auf späten und un-
gewissen Ertrag. Solcher Art war die Schule des Lebens, Welche die
meisten derer die sich durch EFIEIldUIlgGD und in den Künsten berühmt
gemacht haben durchmachten, und ganz ähnlich verhielt es sich vor Zeiten
mit der, wenn auch sonst noch so mangelhaften, Volksbildung im 1511891119?
nen. Obschon die Formlosigkeit dvwjartiger Zustände wie die berührten
nicht gestattet sie zu unmittelbarer lrlichahmung zu empfehlen, So ist es
dennoch die unmassgebliche Meinung les Verfassers, es müssen öffent-
liche technische Lehrinstitute, um ihre Bestimmung einigermaßen Zu 91"
füllen, dem gleichen Prinzip so viel wie möglich entsprechen, weil es
das der Natur ist. Demnach erstens humanistiseheVorschulen,
die nur die Bildung des Menschen im Menschen und die Enltlwrvickelung