Volltext: Die textile Kunst für sich betrachtet und in Beziehung zur Baukunst ; mit 125 in den Text gedr. Holzschn. und 15 farb. Tondrucktaf (Bd. 1)

128 
Hauptstück. 
Viertes 
von den meisten anderen Stoffen, mit Ausnahme der Haare ge- 
wisser Thiere, unterscheidet, die diese Eigenschaft in hohem Grade 
besitzen. 
Die Seidenfäden sind gedoppelt und bestehen aus Zwillingsröhren, 
welche der Seidenwurm beim Spinnen parallel legt und durch den 
Firniss, womit deren ganze Oberfläche überzogen ist, mehr oder 
weniger gleichförmig aneinander kittet. Jede Faser dieser Bläden hat 
ffwoo bis zu ilmm, Zoll Durchmesser. Im Durchschnitt beträgt die 
Breite eines jeden Röhrenpaares gegen 7,000 Zoll, obschon sie an 
verschiedenen Seidensorten verschieden ist. Die Rohseiden, wie 
sie eingeschickt werden, sind schon präparirt und gehaspelt, wo- 
bei die Beschaffenheit der Zwillingsfasern in Hinsicht auf Dicht- 
heit und Parallelismus Veränderungen erleidet. 
Der Durchmesser der Flachsfasern beträgt gegen VZOUÜ Zoll, 
also so viel wie die Seide. 
Die Baumwollenfasern sind eigentlich cylindrische Röhren, 
die jedoch beim Trocknen ineinander fallen und halbcylindriseh 
erscheinen. Ihr Durchmesser nach der Hachgedrüokten Seite be- 
trägt je nach der Qualität 7,00 bis lfaooo Zoll. 
Die Wolle erscheint unter dem Mikroskop in der Luft be- 
trachtet von einem Durchmesser von "Iw00 bis zu 7160„ Zoll; selbst 
die feinste spanische und sächsische Wolle übersteigt diesen Grad 
der Feinheit nie oder selten. 
Die Zähigkeit oder Stärke der verschiedenen Faser-stoße ist: 
für Flachs 1000, für Hanf 1390, für neuseeländischen Flachs 
1996, für Seide 2890. Die Stärke der Baumwolle und Wolle ist 
noch nicht gehörig ermittelt, steht aber weit unter jener der oben- 
erwähnten Faserstoffe. 
Baumwolle und Flachs bestehen aus Kohlenstoff, Sauerstoff und 
wenig Wasserstoff, Seide und Wolle haben zu den genannten 
Bestandtheilen auch 11 bis 12 Theile StickstoH in sich. Die Be- 
stimmung der spezifischen Gewichte der Rohstoffe ist unsicher. 
Nach Ure ist das spezifische Gewicht der Wolle, das Wasser als 
Einheit genommen, I 1,260; das der Baumwolle I 1,47 bis 
1,50; das des Flachses z: 1,50; das der Seide endlich : 1,30. 
Für das Mumienzeug fand er ein Gewicht 1: 1,50, also z der 
Baumwolle und des Flachses. 
Anmerkung. Vergleiche über die berührten Untersuchungen: 
The philosophy of Manufactures, or an Exposition of the Scientißc moral und 
Commercial Economy of the Factory-System of Great Britain by Andrew
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.