Textile Kunst.
Stoffe.
Die Lacke.
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Malerei und Skulptur ist. Um die schwarzen Umrisse, die Details
der Augen, des Mundes, der Haare, des Kostiims, der Landschaft
u. s. w. auf den Goldgrund zu zeichnen, bedient man sich des
Lackes Fo-kien; zuletzt setzt man noch verschiedene Details in
feinem oder in porphyrisirtem legirtem Golde auf, das in Gummi-
wasser suspendirt ist.
Man hat auch weisse Lackwaaren 1nit vielfältigen Ornamenten.
Dieser Lack wird aus dem Hoa-kin-Tsi gemacht, der mit Silber-
blättchen gemischt ist und mit Kampfer flüssig gehalten wird.
Das Roth ist das chinesische Zinober (Tchou-cha); das Rosa
wird aus der Karthamusblume gewonnen, das Grün aus Orpiment
und Indigo, das Violet aus dem Tse-chi oder calcinirten Kolkotar
und das Gelb aus Orpiment. Alle diese Farben gewinnen in
Verbindung mit dem Lacke mit dem Alter, anstatt zu verschiessen.
Die Feinheit der Pinsel, die angewendet werden, ist ausseror-
deutlich, auch sind sie sehr theuer (5 Franken das Stück und mehr).
Aus dem Atelier des Malers und Vergolders geht das Möbel
in die Hand des Kunsttischlers zurück, der es montirt, mit
Schlössern, Beschlägen und Handgriffen versieht und geschmack-
voll auszustatten weiss.
Die Arbeiter schaffen für sehr geringen Lohn das ganze Jahr
ohne Unterlass, denn die Chinesen kennen weder Sonntag noch
Feiertag und die Werkstatt wird nur zweimal im Jahre geschlos-
sen, nämlich am Neujahrstage und am Tage des Laternenfestes.
Zuweilen bekommen einzelne Arbeiter "Urlaub.
der
Die Technik
Chinesen mit der Technik der Alten
Lacke. Papiermachä.
verwandt.
Indische
Das Verfahren deä Laekirens bei den Chinesen wurde mit
einiger Umständiiehkeit beschrieben, Weil es in vielen Punkten mit
demjenigen übereinstimmt, Welches die Hellenen und überhaupt
alle antiken kunstgebildeten Völker (Assyrer, Aegypter, Etrusker
u. s. w.) bei ihren polyehromen Fläehenverzierungen beobachteten
und manchen interessanten Blick in die Technik der ältesten
Malerei gewährt. Hierauf wird in dem Folgenden noeh zurück-
zukommen sein; hier sei nur noch darauf hingewiesen, wie sich
in den oben beschriebenen Laekarbeiten ein vollkommenes Ein-