Volltext: Die textile Kunst für sich betrachtet und in Beziehung zur Baukunst ; mit 125 in den Text gedr. Holzschn. und 15 farb. Tondrucktaf (Bd. 1)

Textile 
Kunst. 
Stoffe. 
Lacke. 
Die 
121 
Wachs, in China wird die rothe Unterlage mit einem zweiten, 
sehr dünnen Ueberzuge von Gummi und feiner Kreide bedeckt. 
Der Lack soll der röthliehe Saft oder das Harz eines Baumes 
sein, der in den Provinzen Sse-tchouen, Kiang-si, Honan und 
Tchekiang in China sowie in verschiedenen Gegenden Japans wächst. 
Die Chinesen nennen ihn Tsi, die Japanesen Sitz-djou und Urusi- 
no-ki. Man identificirt diesen Baum mit der Augia Sinensis des 
Linne. Andere wollen, der Lack werde aus dem Harze der Me- 
lanorhoea, des Rhus succedaneum oder des Rhus vernix bereitet. 
Gemeinere Sorten werden auch von den Früchten der Dryandra 
cordata und des Rhus semialatum gewonnen. 
Die Sorten der Lacke sind sehr verschieden, wonach sich die 
Preise richten. Der feinste Lack sieht dunkel-kaffeebraun aus 
und spielt etwas ins Röthliche, kostet etwa 400 bis 500 Frcs. auf 
den Centner und kommt meistens aus Sse-tchouen. 
Ausserdem gibt es geringere Sorten, die nicht so dunkel sind; 
je heller und weisslicher desto geringer ist seine Qualität. 
Der PatefdTncarville unterscheidet 14 verschiedene Sorten, 
und beschreibt ihre Eigenschaften. (Siehe Chine Moderne ou De- 
scription historique geographique et litteraire de ce vaste Empire, 
premiere partie par M. G. Pauthier, seconde partie par M. Bazin. 
Paris Didot. 1853. Seite 630 ff.) 
Man vermischt die gereinigten und auf verschiedene Weisen 
durch Zusätze von Schweinsgalle, Hirscllhornkohle u. s. w. präpa- 
rirten Lacke mit Wasser, so dass etwa 605 Grammen Lack der 
ersten Qualität auf 1 Kilogramm Wasser kommen, setzt auch 
noch zu derselben Quantität Lack 37 bis 40 Grammen Oel von 
der Camellia Sesanqua, eine Schweinsgallei und circa 19 Grammen 
Reissessig hinzu. Nachdem diese Stoffe gut zusammengemischt 
sind, bilden sie einen feinen pastosen Firniss von glänzend schwar- 
zer Farbe. 
Zum Auftragen desselben bedient man sich eines sehr zarten 
platten Pinsels (tsat-chun). Dabei ist jeder Staub zu vermeiden, 
wesshalb diese Operation in sorgfältig verschlossenen wohlgekehr- 
ten Räumen geschieht. 
Zum Trocknen vermeiden die Chinesen die geheizten Räume, 
l Die 
mittel. 
auch 
Galle 
der 
Aquarellmalerei 
ein 
sehr 
Binde- 
bekanntes 
Semper.
	        
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