Volltext: Die textile Kunst für sich betrachtet und in Beziehung zur Baukunst ; mit 125 in den Text gedr. Holzschn. und 15 farb. Tondrucktaf (Bd. 1)

Textile 
Kunst. 
'I'echnisch-Historisches. 
Baumrinde. 
103 
sie äafhfg 9165m; bei Ktesias (Jndie. 22) werden sie indem äülwa 
genannt. Sie waren die Kleider der Dürftigen und Büssenden. 
Sakontala trug einen Mantel dieser Art, ehe sie ihre kosibaren 
Kleider von den Devainis geschenkt erhielt. Duschmanta legte 
sie an, als er Büssender wurde. Man weiss nicht, 0b sie den 
Gingams ähnlich gewebt, oder aus natürlichen Stücken zusammen- 
gefügt wurden. Man trocknete sie bei ihrer Verferligung an der 
Sonne. 
Die Rinde tritt aber zu der Thierhaut noch auf eine andere 
Weise in Wahlverwandtschaft, "indem sie zu der Gnarmaißhung oder 
Gerbung derselben den Stoff bietet. Die (Thinesen waren schon 
Meister in der Gerbekunst wenigstens dritthalbtausend Jahre vor 
unserer Zeitrechnung. Bei den Aegyptern bildeten die Gerber 
und Ledermanulhkturisten einen wichtigen Zweig der dritten, ge- 
werbtreibenden Klasse und diess zwar seit den frühesten Zeiten. 
An den Mumien Endet man Lederstreifen, die mit eingepressten 
Figuren und Hieroglyphen sehr schön und geschmackvoll verziert 
sind. Einige von diesen Gegenständen rühren aus einer Zeit, die 
vor den Auszug der Juden aus Aegypten fallt. Manche Darstel- 
lungen an den Wänden der Gräber beziehen sich auf die Leder- 
fabrikation und die Anwendung dieses Stoffes für Fussbekleidun- 
gen, Möbelübeirzüge, Wagen und musikalische Instrumente. Die 
Bockshäute dienten auch zu Weinschlauchen, die, wie es scheint, 
mit einiger Kunst verziert wurden. Dass die gegerbten Häute 
auch zu Tapeten und Schutzdächern benützt wurden, erhellt schon 
aus der bekannten Beschreibung der Stiftshütte, die mit doppelten 
ziegenhaarenen Teppichen überspannt war, auf denen dann eine 
Decke von rothgefiirbten Bocksfellen und über dieser eine von 
Dachsfellen lag (Exod. 25. 5 und 26. 14). Die jüdischen Arbei- 
ter, welche diese Werke in der Wüste ausführten, mussten ihre 
Künste in Aegyloten gelernt haben; ' das Färben der Häute (das. 
übrigens schon aus den wirklich gefundenen Ueberresten und den 
Darstellungen bunt überzogener Lederstühle hervorgeht) war also 
in so früher Zeit schon den Aegyptern bekannt. Man bediente 
sich wahrscheinlich (wie noch jetzt in Aegypten) der Pflanze Pe- 
riploca Secamone zum Farben. An den Gräberwänden Beni Has- 
sans sieht man Riemenschneider, die das halbkreisförmige Messer 
' Wenn anders der Bericht über dieselben ächt ist und sich nicht vicl. 
mehr auf die Stiftshütte des David bezieht.
	        
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