Volltext: Die textile Kunst für sich betrachtet und in Beziehung zur Baukunst ; mit 125 in den Text gedr. Holzschn. und 15 farb. Tondrucktaf (Bd. 1)

llxxtile 
Kunst. 
Tcclmiseh-Ilistorisclxes. 
Allgemeines. 
95 
Von der Weise, wie der Stil in der Bekleidung sich bei 
den verschiedenen Völkern und in dem Verlaufe der Kul- 
turgeschiehte spezialisirte und umbildete. 
1) Vom Stil der Trachten. 
2) Das Prinzip der Bekleidung hat auf den Stil der Bau- 
kunst und aller anderen Künste zu allen Zeiten und 
bei allen Völkern grossen Einfluss geübt. (Enthält 
mehrere U nterabtheilungen.)  
den 
Roh stoffcn. 
Allgeuißines. 
Produkt soll 
Das 
sich 
als. 
Konscqucnz 
eine 
des 
sichtlich 
Stoffes 
darlegen. 
Das Bedürfniss des Befestigens und Deekens veranlasste die 
Menschen sehr frühe zu der Benutzung natürlicher Drähte, Bän- 
der und hüllender Flächen und zwar zuerst solcher, die gleich- 
sam zur Anwendung fertig aus der Werkstätte der Natur hervor 
gingen. Mit fortschreitender Industrie wusste man diesen natür- 
lichen Produkten gewisse Eigenschaften und Zuschnitte zu geben 
oder sie so zu kombiniren, dass sie dadurch dem Zwecke, wofür 
man sie benützen wollte, mehr entsprachen. Diesem gesellte sich 
sehr bald der natürliche Hang zum Schmucke bei, von dem es 
überhaupt unentschieden ist, ob er nicht die erste Triebfeder der 
Erfindungen auf diesem Gebiete, von dem hier die Rede ist, war. 
Das Charakteristische dieser frühern Produkte der Industrie 
ist deren strenges Festhalten an den Eigcnthümlieh- 
keiten der Rohstoffe in Form und Farbe, eine Eigen- 
schaft derselben, die sich zwar ganz von selbst versteht, nichts 
desto weniger aber für uns von grösster Wichtigkeit und sehr 
lehrreich ist, insofern nämlich dieses Selbstverständniss, was die 
ersten Ertinder leitete, immer schwieriger und schwankender wird, 
je künstliehere Mittel die fortschreitende Industrie erfunden hat, um 
den verwickelten Bedürfnissen einer hocheivilisirten Zeit nachzu- 
kommen. Auf dieser Eigenschaft des Produktes aber, eine gleich-
	        
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