Volltext: Die textile Kunst für sich betrachtet und in Beziehung zur Baukunst ; mit 125 in den Text gedr. Holzschn. und 15 farb. Tondrucktaf (Bd. 1)

Textile 
Kunst. 
Die 
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des Leibes, das lnltige Gewand als Ganzes an den Körper be- 
festigt. In andern Fällen sind sie gänzlich unabhängig von der 
Bekleidung und dienen als reine Symbole einer proportionalen 
Gliederung. (Vergleiclie hierüber was in der Vorrede über die 
Bedingungen des formell Schönen und den Schmuck gesagt wor- 
den ist, wie aueh den Aufsatz über die formelle Gesetzmässigkeit 
des Schmuekes und dessen Bedeutung gls Kunstsymbol von G. 
Semper. Zürich. Verlag von Meyer und Zeller. 1856.) 
Dp r 
Saum 
zwischen 
Mittel 
Naht 
und 
Band. 
Die beiden einander in mancher Beziehung oppositionellen 
Momente des Bandes und der Naht vermitteln einander in dem 
Sau nie, der beides zugleich ist, und wenigstens nach einer Seite 
hin, nach seiner Breitenausdelinung fungirt, während er als Ein- 
fassung zugleich der Länge nach als Band wirkt. Der Saum muss 
also konsequenter Weise in ornamentalei- Beziehung, sowie mit 
Rücksicht auf Proportionalität und Symmetrie das Mittel halten zwi- 
schen Band und Naht oder vielmehr die Tendenzen beider aus- 
drücken. Ueber die ornamentale 
 er;    Behandlung des Saumes wurde bereits 
     oben mehreres bemerkt, worauf hier 
 Bezug zu nehmen ist. Der zweiten 
Anforderung genügt der Saum iladureh, 
 dass er das Kleid, das Gewand, die 
 Decke oder was immer dein V erwand- 
tes rings umher umrahmt und als 
Rahmen dein Gesetze der planimetri- 
Dreischlme m Ummtlorunv Ohm sehen Begeliniissigkeit (ienilige leistet, 
 b indem die Einheiten oder Glieder, wor- 
aus er besteht, sich nin das Umrahmte 
als alleiniges Beziehungsccntrum eurhythmisch ordnen. Um Wie- 
derholungen zu vermeiden wird hier auf dasjenige verwiesen, was 
die Vorrede über den ästhetischen Begriff regelinässig und 
dessen Beziehungen zu Proportionalitäit und Symmetrie enthält. 
Dem Rahmen schliessen sich (jedoch nur an ziveien seiner Seiten, 
die das Oben und Unten bezeichnen) die gleichfalls bereits er- 
wähnten Schlussformen der Decke an, die obern Bekrönungsfzil- 
Semper. 12
	        
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