'l'extile
Kunst.
Die
Naht.
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bindenden und verknüpfenden Momentes , wodurch zwei oder
mehrere Flächenelemente zu Eins verbunden werden, als Kunst-
R symbol, ist es nicht zu veigvundern, dass es
4 7 zugleich mystisch-religiöse cdeutung erhielt,
ä Q die sich stets und überall an derartige Ueber-
"X i" (Kvi; lieferungen aus den ältesten Anfangen der
e- ü. Civilisation knüpft und das sicherste Erken-
nungszeichen für sie ist. Doch unter ihnen
ff e f, ist keine von so tiefgreifender und zugleich
lt l allgemein verbreiteter Geheimbedeutung, wie
sw, l der mystische Knoten, der nodus Herculeus,
I die Schleife, das Labyrinth, die Masche, oder
k? unter welcher verwandten anderen Form und
Benennung dieses Zeichen sonst auftreten
XI mag. Es ist in allen theogonischen und_
l v kosmogonischen Systemen das gemeinsam
k A 1x gültige Symbol der Urverkettung der Dinge,
Y der Nothwendigkeit die älter ist, als die
Welt und die Götter, die Alles fügt und über
Alles verfügt. Der heilige Fitz ist das Chaos
' selbst, das verwickelte üppige, sich selbst
j verschlingendeSchlangengewirr, aus Welchem
Qxxgx, alle ornamentalen Formen, die "struktiv
thätigen", hervorgingen, in welches sie,
ß l R nach vollendetem Kreislaufe der Civilisation,
f I ) unabänderlich zurückkehrten. Wir begegnen
5 , i] ihm daher in vollstem Wucher und zwar fast
w. immer gleich oder doch im Wesentlichen sehr
l m nahe verwandt, am Beginne und am Schlusse
jeder grossen Gesellschaftsexistenz; auch
Q selbst Formen, die aus seiner veredelten
Auffassung hervorgegangen sind, finden sich
K! in auffallendster Aehnlichkeit bei Völkern,
die nicht die geringste Gemeinschaft oder
X Stammverwandtschaft mit einander zu haben
. ' scheinen, und doch, wenn etwas für das
Dogma eines gemeinsamen Ursprunges aller
((1 i. Nationen spricht, so ist es die Gemeinschaft
skaudinavim: dieser und einiger ihm verwandter Traditionen