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J. 1148 eingeweiht ist: auf diesem Stein sind Eucharius,
Valerius und lllaternus, die angeblichen Gründer der Kirche
von Trier und Schüler des Apostels Petrus, abgebildet,
zu ihren Füssen ein weibliches Teufelsbild, eine An-
spielung auf die in der Prömerzeit hier verehrte Diana,
welche der h. Eucharius umgestürzt habe 1). Und zu
Altenkirchen auf der Rügenschen Halbinsel Wittow, wo
das erste christliche Gotteshaus aus dem Holzwerke des
Arkonischen Swantewitswalls errichtet sein soll, in der
Kirche, deren Erbauung in das Ende des zwölften Jahr-
hunderts gesetzt wird, sieht man ein Swantewitsbild ein-
gemauert 2). Es befindet sich unterwärts an der Aussen-
Seite derjenigen Wand, die den östlichen Abschluss des
Südlichen Seitenschiffs bildet. Doch ist es nicht zur Zeit
der ursprünglichen Anlage, sondern erst später eingesetzt
und dem berühmten Götzenbild von Arcona wohl nur
nachgebildet. Da dieser Stein nicht nur auswärts und
unterwarts in das Fundament, sondern auch so einge-
mauert ist, dass die Figur des Swantewit liegend, das
ist umgestürzt erscheint; so soll dadurch ohne Zweifel
der Sieg der christlichen Kirche über diesen Götzendienst
ausgedrückt sein. Zu Colbaz aber, einem der ältesten
Klöster Pommerns, gestiftet im J. H54, hat in der Spitze
des obersten Giebels des alten Abteihauses ein metallenes
Götzenbild sich befunden: eine menschliche Gestalt in
1) In dem I-Iofe ist noch das Behältniss, in welchem ehemals der
Torso des Götzenbildes stand, der jetzt im Museum der Gesell-
schaft niitzlicher Forschungen aufbewahrt wird. Statist-topogr.
Beschr. des Reg-Bez. Trier (im Adress-Kal. für d. Regt-Bez.
Trier. 1845) S. 294. In der Beschreib. der Matthiaskirche
bei Chr. W. Schmidt, Baudenkm. in Trier, 2. Lief. S. 83 ff.
Ende ich das oben genannte Steinbild nicht erwähnt.
2) Kugler Pommefsche Kunstgesch. S. 10 f. Ich habe das
Bild zu Altenkirchen öfters beschallt.