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auch Motive heidnischer Kunst in das neugeweihte Kirchen-
gebäude über. Noch manche Kirchen sind vorhanden, die
ursprünglich heidnische Tempel waren, namentlich in Rom.
Dahin hat man auch die Kirche S. Costanza daselbst ge-
rechnet: sie enthält Mosaiken mit Bildern der Weinerndte,
woraus man auf die einstige Bestimmung dieser Kirche
als eines Bacchustempel geschlossen hat, worauf ich
unten (S. 28.) zurückkommen werde.
Gewiss aber ist die erst in unsern Tagen völlig zu
Grunde gegangene alte Kirche S. Andrea di Barbara in
Rom ehemals ein heidnischer Tempel gewesen, den Papst
Simplicius (467-483) in eine christliche Kirche ver-
wandelte. Von ihrer ehemaligen Bestimmung gaben heid-
nische Bildwerke Zeugniss: in Wandgemälden war ein
Triumphwageil, gezogen von zwei Löwen, und ein
Triumphzug vorgestellt 1), welches beides auf den M.
Antonius bezogen wird 2); ferner in opus Alexandrinum
ein Tiger, der einen Stier zerlleischt und ein Leopard,
der einen Hirsch verschlingt 3) (jetzt in der Kapelle des
h. Antonius der Kirche S. Antonio Abbate) 4), und ein
geflügelter Centaur 5) ; endlich wieder in einem Wand-
gemälde G), wie Hylas von zwei Nymphen geraubt wird,
wobei auch der Gott des Flusses Ascanius nicht fehlt.
Dazu kommen in diesen Gemälden die Darstellungen ägy-
ptischen Gottesdienstes, auf welche die Vermuthung 1) sich
l
Ciampini Vet.M0nim. P.I. Tah.XXI. iig. 1. und Tab. XXIII.
2) Von Ciampini l. c. p. 52 sqq. p. 56.
S) Ciampini l. c. Tab. XXII. fig. 3. 2. Das erstere Gemälde
ist auch gestochen bei dükgincourt Pitture XIII, 3.
4) Platner Beschreib. Roms III, 2. S. 297. 299. , der diese Werke
in das dritte Jahrhundert setzt.
b) Ciampini l. c. p. 56. Tab. XXII. fig. 1.
s) Ibid. p. 60. 'l'ab. XXIV.
7) Von Platner a. a. O. S. 215.
Piper, Mythol. u. Symbol. d. chr. Kunst. I. 4