haben, in welchem Fall sie den christlichen Gebrauch
dieses heidnischen Sarkophags beweiset.
Interessant ist zu Rom in dem Kloster S. Agnese die
Vorderseite eines Sarkophags 1), auf welcher an beiden
Enden die wiederholte Vorstellung des Amor und der
Psyche, unten der Ocean bezeichnet durch den Rohrstengel
und das Wassergefäss und die Erde mit dem Füllhorn
erscheint. Darüber in der Mitte des Monuments ist ein
Brustbild, welches von zwei Amoren gehalten wird:
dieses Brustbild aber ist ein christliches Werk, von neueren
Händen eingesetzt und stellt die h. Agnes vor, deren
Gebeine ehemals der Sarkopbag bewahrte.
Besonders im späteren Mittelalter galt es für eine
Auszeichnung in den kostbaren Denkmälern des Alter-
thums bestattet zu werden. So haben Bischöfe und Fürsten
in antiken Sarkophagen, die mit hcidnischem Bildwerk
geschmückt sind, ihre letzte Buhestättc gefunden.
Ein Sarkophag, auf welchem der Triumph des Bacehtls
und der Ariadne vorgestellt ist 2), im Museum zu Mar-
seille, ehemals in der Kirche S. Victor, hat zum Grabmal
des Maurontus Bischof von Marseille (t 804) gedient.-
Die Gräfin Beatrix 1076) ist in dem berühmten jetzt
im Campo santo zu Pisa aufgestellten Sarkophag bestattet,
auf welchem die Geschichte der Phädra, neben der zwei
Amoren erscheinen, und desHippolytus oder die der
deutlich gesagt, dass die Inschrift zu diesem Sarkophag gehöre.
Doch hat Settele in d. Dissert. dell' Acad. Rom. di Archeol.
T. II. p. 102. es so genommen, wobei er auch auf den Sarko-
phag selbst im Vatican. Museum hinweiset.
1) Beschrieben von Platner Beschr. Roms III, 2. S. 450. Früher
von Marangoni Delle cose gentilesche p. 46, welcher meinte,
die Sculptur sei ohne Zweifel von einer christlichen Hand.
2) Abgehild. bei Millin l. c. T. III. p. 158. Pl. XXXVII. iig. 2.